Lüneburg, am Freitag den 29.03.2024

Reise in die Vergangenheit

von Christiane Bleumer am 18.08.2016


Zur Alten Handwerkerstraße in der Lüneburger Altstadt wird wieder am Wochenende vom 3. und 4. September eingeladen.

Wenn am ersten Wochenende im September (Samstag, 3. September von 12.00 bis 19.00 Uhr und Sonntag, 4. 9. von 11.00 bis 18.00 Uhr) wieder zur Alten Handwerker-straße in der Lüneburger Altstadt geladen wird, ist das die Gelegenheit, tief in die Ge-schichte einzutauchen und sich von einer Atmosphäre bezaubern zu lassen, wie sie im 16. Jahrhundert auf den Straßen geherrscht haben muss. Vor den Häusern stehen in langen Reihen wie von alters her überdachte Verschläge und Stände. Händler bieten in Buden ihre Waren feil, Handwerker können beobachtet werden, wie sie ihre Produkte mit den Mitteln herstellen, die in der Renaissancezeit verfügbar waren. Das heißt, dass der Schmied einen Blasebalg zum Anfachen des Feuers benutzt, der Tischler mit ei-nem Handhobel arbeitet und der Steinmetz seine Kunstwerke allein mit einfachen Ge-räten und seiner Körperkraft herstellt.

Damit auf dem Markt, der sich im Schatten der mächtigen St. Michaeliskirche und in den Straßen der Umgebung abspielt, Recht und Ordnung herrscht, ist eine Stadtwache im Einsatz. Prächtig gekleidet und mit Waffen ausgerüstet, machen die Männer jedem Besucher, aber auch Händler, sofort klar, wer hier das Sagen hat. Verfehlungen werden umgehend geahndet, um den Marktfrieden nicht zu gefährden. Auch alle anderen Teil-nehmer sind übrigens je nach Stand in Gewänder der Renaissance gekleidet, um ein möglichst authentisches Gesamtbild abzugeben.

Auch in der Zeit des 16. Jahrhunderts war man herzhaften oder süßen Gaumenfreuden selbstverständlich nicht abgeneigt. Und so sollten sich die Besucher auf keinen Fall die legendäre Renaissancebratwurst entgehen lassen, die man mit dieser Mischung beson-ders aromatischer Gewürze nur in Lüneburg kosten kann. Selbstgebackenes Brot nach alten Originalrezepten, Produkte aus Ziegenmilch und für die Durstigen nach alter Tradition gebrautes Bier und Saft munden vortrefflich. Zur langen Geschichte Lüne-burgs gehört aber auch unabdingbar das Salz, das damals einen immensen Wert hatte und quasi das weiße Gold des Mittelalters war. Wie es aus der Sole entstand, die man vor über tausend Jahren in Lüneburgs Untergrund entdeckt hatte, wird an diesen bei-den Tagen anschaulich erklärt und vorgeführt. So legt die Alte Handwerkerstraße in Lüneburg ein lebendiges Zeugnis vergangener Epochen ab. Eine einmalige Gelegen-heit, in die Vergangenheit zu reisen, in den mittelalterlich gestalteten, autofreien Stra-ßen zu wandeln und zu schauen, wie die Menschen der damaligen Zeit ohne Strom, Gas und andere Hilfsmittel ihren Alltag bestritten haben.

Weitere Informationen über die Alte Handwerkerstraße gibt es unter www.alte-handwerkerstrasse.de.

© Fotos: ALA


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