Lüneburg, am Mittwoch den 24.04.2024

Sicher leben in der Region

am 18.02.2017


Die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen konnte für 2016 erheblich weniger Haus- und Wohnungseinbrüche vermelden.

Der Leiter der Polizeiinspektion
Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen, Leitender Polizeidirektor
Hans-Jürgen Felgentreu, zeigte sich im Rahmen der Vorstellung der
Polizeilichen Kriminalstatistik 2016 mit der Aufklärungsquote
zufrieden und dankte seinen Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit
im zurückliegenden Jahr. Besonders freute sich der Leitende
Polizeidirektor über die Arbeit und tollen Erfolge im Deliktsbereich
der Haus- und Wohnungseinbrüche. Im Jahr 2016 gelang es den
Ordnungshütern und Ermittlern die Zahl im gesamten Inspektionsbereich
um fast 20 Prozent (in Teilbereichen wie den Landkreisen Lüchow-D. um
34% und Uelzen sogar um 43%) zu reduzieren. Damit liegt die
Polizeiinspektion weit über den positiven Trends der Polizeidirektion
Lüneburg und dem Landestrend.

Felgentreu begrüßte zusammen mit dem Leiter des Zentralen
Kriminaldienstes Kriminaldirektor Steffen Grimme sowie Vertretern der
Polizeikommissariate am heutigen Tage die Medien zu einem
Pressegespräch in Lüneburg, um zusammen das Zahlenwerk 2016
vorzustellen.

Weniger Straftaten, niedrigste Häufigkeitszahl seit 2011,
Aufklärungsquote weiterhin über 60 Prozent

Im Jahr 2016 sind in den drei Landkreisen der Polizeiinspektion
insgesamt 20.768 Straftaten bearbeitet worden. Dies sind mit -1.213
Taten (-5,52 Prozent) deutlich weniger als im Vorjahr. Die
Polizeiinspektion konnte nach dem Anstieg in 2015 an die positiven
Entwicklungen der Vorjahre mit rückläufigen Fallzahlen anknüpfen und
lag in 2016 beim Rückgang der absoluten Straftaten noch unter den
Entwicklungen auf Landesebene (-1,14 Prozent).

Die Aufklärungsquote für 2016 liegt mit 60,35 Prozent (2015:
60,70%) weiterhin stabil über 60 Prozent (in den Landkreisen
Lüchow-D. und Uelzen sogar über 71 bzw. 65 Prozent). Ein Parameter
für die Bewertung der Kriminalitätsbelastung ist die Häufigkeitszahl,
als die Anzahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner. Je
höher die Häufigkeitszahl ist, desto mehr Kriminalität wird in einem
Bereich registriert. 2016 lag diese für den Bereich der
Polizeiinspektion mit 6410 weit unter dem Wert des Vorjahres (6882).
Es handelt sich dabei um den niedrigsten Wert seit 2011.

"Die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen unserer Region
leben sicher!", betonte Hans-Jürgen Felgentreu.

Gut 20 Prozent weniger Einbrüche, bei fast 40 Prozent der
Taten bleibt es beim Versuch

"Auch bei der Einbruchskriminalität lässt die Polizei nicht
locker!" - Trotz des deutlichen Rückgangs um fast 20 Prozent
(Lüchow-Dannenberg: 34 Prozent - Uelzen: 43 Prozent) bei den Haus-
und Wohnungseinbrüchen im letzten Kalenderjahr lässt die Polizei beim
Thema Einbruch nicht locker. Neben verschiedenen Präventionsmaßnahmen
(u.a. Einbruchschutzberatung) war die Polizei in den letzten Wochen
an verschiedenen Tagen in Zusammenarbeit mit der Bereitschaftspolizei
Lüneburg in den Landkreisen präsent. Dabei kontrollierten die Beamten
offen, wie auch in zivil, verschiedene verdächtige Personen und
Fahrzeuge. Neben der polizeiinspektionsübergreifenden Fahndungs- und
Ermittlungsarbeit setzt die Polizei dabei auch auf die Hilfe und die
Hinweise der Bürgerinnen und Bürger, die in der Vergangenheit mit
Hinweisen auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge die Arbeit der
Ordnungshüter unterstützten. Parallel wirbt die Polizei auch für die
verstärkte Sicherung von Häusern und Wohnungen ... im vergangenen
Jahr blieben fast 40 Prozent (37,7% - 182 Versuche) der Einbrüche im
Versuch "stecken", welches insbesondere auch auf die verstärkte
Sicherungen von Wohnobjekten zurückzuführen ist. Die Aufklärungsquote
stieg 2016 um mehr als drei Prozent auf 21,74% (2015: 18,24%).

Erheblicher Rückgang bei Vermögens- und Fälschungsdelikten

Einen drastischen Rückgang gab es auch im Bereich der Vermögens-
und Fälschungsdelikte. Hier verzeichneten die Ermittler einen
Rückgang um mehr als 31 Prozent auf 2887 Taten (2015: 4198 Taten).
Insbesondere im Waren- und Kreditbetrug und sonstigen Betrug gingen
hier die Fallzahlen zurück. Der statistisch signifikante Rückgang
resultiert u.a. aus zwei umfangreichen Verfahren aus dem Waren- und
Warenkreditbetrug, die im Jahr 2015 endabgegeben wurden. Die
Fallzahlen liegen mit weit unter 3000 Taten auf einem Fünfjahrestief.

Zunahme von Rohheitsdelikten, fast ein Drittel der Täter bei
KV-Delikten berauscht, Zunahme von Gewalt gegen Polizeibeamte

Zu denken geben den Kriminalisten in der Region die gestiegene
Zahl der Rohheits- und Gewaltdelikte, die sich parallel zum
Landestrend bewegen. Nach Fallzahlen mit leicht sinkendem Niveau der
Vorjahre, stieg in 2016 die Zahl der Rohheitsdelikte deutlich um 18,9
Prozent auf 3397 Fälle und überschritt dabei deutlich auch den
Mittelwert der letzten fünf Jahre. Der starke Anstieg resultiert zum
größten Teil aus der vermehrten Anzeige von Körperverletzungsdelikten
(um 324 auf 2242 Taten), die das Gros des Anstiegs ausmachen.
Parallel gab es Steigerungen bei den Raubdelikten und den Straftaten
gegen die persönliche Freiheit. Fast ein Drittel (32,15%) der 1950
Tatverdächtigen stand bei den Körperverletzungsdelikten unter dem
Einfluss von Alkohol (30,87%) oder Betäubungsmitteln (1,28%).

Besonders erwähnenswert ist auch eine Serie von insgesamt 14
Raubüberfällen auf Tankstellen in der Region Lüneburg und Uelzen
(aber auch Heidekreis und Celle) im Winter/Frühjahr 2016. Der Täter
konnte im Rahmen von umfangreichen Fahndungsmaßnahmen durch eine
Ermittlungsgruppe gefasst und festgenommen werden. Er wurde bereits
im Jahr 2016 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Angestiegen ist auch die Zahl der Fälle Gewalt gegen
Polizeibeamte. Analog den Zahlen auf Direktionsebene stiegen auch in
den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen im Jahr 2016 die
Delikte zum Nachteil von Polizeibeamten auf 129 Straftaten (2015:
112).

"Diesen Bereich betrachten wir mit großer Aufmerksamkeit und
Sorge", so Polizeipräsident der PD Lüneburg Robert Kruse, "Aber auch
der Gesetzgeber reagiert hier aktuell. Nach einem aktuellen Beschluss
des Kabinetts der Bundesregierung sollen Polizisten,
Rettungsdienstmitarbeiter und Feuerwehrleute künftig mit strengeren
Strafen von bis zu fünf Jahren besser vor tätlichen Angriffen bei
Diensthandlungen bewahrt werden. In Niedersachsen wird zudem der
Einsatz von "Bodycams" erprobt, um die Eigensicherung zu erhöhen."

Kriminalität in Kontext mit "Flüchtlingen"*: an 11,62 Prozent
der aufgeklärten Straftaten (inkl. Ausländerdelikte) beteiligt

Im Jahr 2016 wurden bei 1.456 der insgesamt 12.534 aufgeklärten
Fälle die Hinweise auf den "Flüchtlingsstatus"* vermerkt. Das
entspricht einem prozentualen Anteil von 11,62 Prozent.

Insgesamt wurden 1.154 tatverdächtige "Flüchtlinge"* registriert,
was einen Anteil von 13,31 Prozent an der Gesamtzahl der
Tatverdächtigen entspricht. In verschiedenen Deliktsbereichen wie
u.a. dem Ladendiebstahl, der Körperverletzung, dem Raub, der
sexuellen Nötigung und dem Erschleichen von Leistungen (nicht:
Sozialleistungsbetrug) sind neben den Ausländerdelikten
"Flüchtlinge"* in der Region überproportional vertreten. Dabei
handelt es u.a. auch um Straftaten zwischen "Flüchtlingen"* und
insbesondere auch um Mehrfachtäter. In diesem Zusammenhang ist
festzustellen, dass die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge nicht
straffällig wird.

Sonstige Zahlen

Einen leichten Anstieg der Zahlen bei den schweren Diebstählen
an/aus Pkw ("Pkw-Aufbruch") gab es im Jahr 2016 (auf 530 Taten -
+47). Diese Zahlen resultieren u.a. aus mehreren Aufbruchserien im
Lüneburger Stadtgebiet. Auch beim Taschendiebstahl verzeichneten die
Ermittler einen Zuwachs (um 52 Taten) auf insgesamt 457 Fälle in
2016.

Insgesamt 12 Fahrzeuge (Kfz) weniger landeten im Jahr 2016 in den
Händen von Fahrzeugdieben (2016: 79 statt 91 in 2015), was einen
Rückgang von gut 13 Prozent bedeutet. Gleiches gilt auch im Bereich
Fahrraddiebstahl (2016: 1297 / -131 Taten),
Vandalismus/Sachbeschädigungen (2016: 2499 / -17 Taten) und dem
Bereich Ladendiebstahl (2016: 1209 / -14 Taten). In den
Deliktsfeldern sank die Anzahl der Straftaten bzw. blieb auf
Vorjahresniveau.

Schwerpunkte 2017

Die Polizeiinspektion wird im Wesentlichen die Schwerpunktsetzung
der letzten Jahre fortsetzen. Der Maßnahmenplan 2017 hat dabei
folgende Schwerpunkte:

- Fortführung des Konzepts zur Bekämpfung von Haus- und
Wohnungseinbrüchen
- Bekämpfung der Straßenkriminalität
- Fortsetzung der Bekämpfung von Clankriminalität
- Drogenerkennung im Straßenverkehr
- Intensivierung allgemeiner Verkehrskontrollen
- Fortsetzung des Bekämpfung des Fahrraddiebstahls



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