Lüneburg, am Mittwoch den 24.04.2024

Die Hochzeit des Figaro

von Christiane Bleumer am 17.09.2017


Eine begeisternde Premiere: Das Ensemble des Theaters Lüneburg präsentiert Mozarts Oper "Die Hochzeit des Figaro".

Besser kann eine Spielzeit nicht starten. Mit begeistertem Beifall quittierte das Premierenpublikum gestern (16. September) die Inszenierung der Mozart Oper „Die Hochzeit des Figaro“ im Großen Haus des Theaters Lüneburg. Gesanglich überzeugte das gesamte Ensemble, allen voran die beiden unterschiedlichen Frauenrollen mit ihren jeweiligen männlichen Gegenstücken. In der Rolle des Figaro ist Christian Oldenburg zu erleben. Franka Kraneis singt die Susanna. Das Grafenpaar bilden Signe Ravn Heiberg und Ulrich Kratz. Und auch die Lüneburger Symphoniker hatten sich unter der Leitung von Generalmusikdirektor Thomas Dorsch mit Lust und Freude ganz auf Mozarts geniale Musik eingelassen.

Regie führt Michael Sturm und er lässt den Personen bei all ihren Fehltritten und intriganten Plänen ihre Menschlichkeit. Für das Bühnen- und Kostümbild zeichnet Stefan Rieckhoff verantwortlich, der in einem großen Wandgemälde das Paradies mit Adam und Eva und der Verführung durch den Apfel darstellt.

Die erste der drei gemeinsamen Opern von Wolfgang Amadeus Mozart und seinem Librettisten Lorenzo Da Ponte zeigt bereits auf meisterhafte Art, was auch ihre beiden Nachfolger auszeichnet: In den sehr persönlichen Beziehungen der Menschen auf der Bühne zeigt sich wie unter einem Brennglas das politische Pulverfass, auf dem Europa gegen Ende des 18. Jahrhunderts sitzt. Die neuen Ideen von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit sind überall spürbar und haben die alten Gewissheiten, Ordnungen und Hierarchien ins Wanken gebracht. Immer weniger können sich die Eliten der Gesellschaft auf ihre Macht verlassen, immer mehr kommt es darauf an, wie der Einzelne seine Spielräume nutzt.

Die Handlung spielt an einem einzigen Tag und einem einzigen Ort, dem Schloss des Grafen Almaviva nebst Garten: Die Diener Figaro und Susanna vermessen schon ihr Schlafzimmer, denn bald soll geheiratet werden. Aber so einfach geht das nicht, es gibt reichlich Widerstände: Marcellina möchte Figaro heiraten und benutzt als Druckmittel, dass er ihr Geld schuldet. Doktor Bartolo kann Figaro ohnehin nicht ausstehen und tut alles, um ihm in die Quere zu kommen. Und der Graf selbst ist auf der Flucht aus seiner eigenen Ehe und hat sich Susanna als Objekt seiner erotischen Sehnsüchte ausersehen. Der Rest ist Intrige im besten Komödiensinn: Figaro fordert den Grafen zum Tanz, und der macht dabei keine gute Figur.

Gesungen wird in deutscher Sprache. Eine Einführung gibt es jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Weitere Termine: 24.09.2017 um 19:00 Uhr, 01.10.2017 um 19:00 Uhr, 08.10.2017 um 19:00 Uhr, 19.10.2017 um 20:00 Uhr, 25.10.2017 um 20:00 Uhr, 29.10.2017 um 15:00 Uhr, 28.11.2017 um 20:00 Uhr, 08.12.2017 um 20:00 Uhr, 15.12.2017 um 20:00 Uhr und am 06.01.2018 um 20:00 Uhr.

© Fotos: t&w / Andreas Tamme


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