Lüneburg, am Mittwoch den 24.04.2024

Heiligengeiststift bekommt neuen Dachstuhl – parallel erfolgt Rückbau Stein für Stein

von Hansestadt Lüneburg am 06.12.2019


(sp) Lüneburg. Eine weiße Folie umhüllt den Heiligengeiststift und schützt die historischen Mauern vor Wind und Regen. Dahinter, quasi im Verborgenen, wird seit Monaten gewerkelt. Die Schäden sind groß, die das Feuer und das Löschwasser in dem denkmalgeschützten Gebäude angerichtet haben. Noch immer werden die Holzbalken des Tragwerkes mit großen Maschinen getrocknet. Jeder einzelne Stein muss zuvor aus dem Mauerwerk entnommen werden, damit das Holz des Fachwerks freiliegt und trocknen kann, erklärt Felix Harnisch von der städtischen Gebäudewirtschaft. Als Projektleiter begleitet Harnisch das spektakuläre Bauvorhaben. „Überall dort, wo möglich, werden die alten Steine von Hand gereinigt und später beim Wiederaufbau erneuet verwendet“, skizziert er das aufwändige Unterfangen. Bis auf den Rohbau muss der Heiligengeiststift seit dem Brand im April entkernt werden. Einige Stockwerke höher haben die Arbeiten am neuen Dach begonnen. „Abschnitt für Abschnitt wird das neue Dach gerichtet und das Notdach wird gleichzeitig abgebaut“, erklärt Harnisch. Sobald starker Regen kommt, können die Dachdecker reagieren und mit riesigen Planen das Gebäude abdecken, um es so vor erneutem Wasserschaden zu schützen. Bis Weihnachten soll der Dachstuhl in seiner Rohkonstruktion stehen. Geplant ist, dass im Frühjahr das komplette Dach fertig ist.

Parallel laufen die Vorbereitungen für den Wiederaufbau auf Hochtouren. Dabei ist vor allem das vollständige Ausmessen des historischen Gebäudes eine zeitraubende Angelegenheit, wie Harnisch verdeutlicht: „Es gibt keine einheitlichen Höhen und keine geraden Mauern.“ Vielmehr finde man auf jedem Meter neue Unwägbarkeiten. Eine Herausforderung, die das Unterfangen aber auch spannend macht, findet Harnisch. Er rechnet damit, dass die Planungen für den Neuaufbau bis Jahresende abgeschlossen und der Bauantrag gestellt werden kann. Nach der Ausschreibung aller Gewerke sei frühestens im Herbst mit dem Baustart zu rechnen. „Wir gehen aktuell von 1,5 Jahren Bauzeit aus“, so Harnisch. Schließlich müsse das Gebäude einmal neu aufgebaut werden – unter Einbezug des Denkmalschutzes und aller Anforderungen an ein modernes Bauwerk.

Wie hoch die Kosten für den Neubau sein werden, kann Harnisch noch nicht konkret beziffern. „Das werden wir erst im Zuge des Wiederaufbaus sagen können“. Es sei aber davon auszugehen, dass die Versicherung die Kosten für den Aufbau vollumfänglich übernimmt.   

Fotos: Hansestadt Lüneburg

© Fotos: Hansestadt Lüneburg


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