Lüneburg, am Freitag den 26.04.2024

Für eine tolerante Gesellschaft

von Christiane Bleumer am 17.05.2016


Als frisch gewählter schwuler Heidekönig plädierte Chris I. heute auf dem Lüneburger Marktplatz für eine offene und tolerante Gesellschaft.

Bunt ging es heute nachmittag auf dem Lüneburger Marktplatz zu, als der Verein SCHLAU zum zweiten Mal zum großen Rainbowflash eingeladen hatte. Damit startete gleichzeitig die Aktionswoche gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interphobie, die bis zum kommenden Samstag noch vier weitere Termine anbietet. Sowohl mit der öffentlichkeitswirksamen Eröffnungsveranstaltung als auch mit Lesungen, Workshops und einem Same-Sex-Handholding-Flashmob, der am Samstag, 21. Mai um 13.30 Uhr vor der IHK Am Sande stattfinden soll, geht es den Organisatoren vor allem darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren. „Das Ziel ist die Gleichberechtigung für alle Menschen“, betonte der schwule Heidekönig Chris I. in seiner Rede. „Das bedeutet vor allem, die Gegner einer solchen Lebensauffassung nicht abzulehnen, sondern zu akzeptieren, wie auch wir akzeptiert werden wollen.“

Dass in Lüneburg eine große Basis für diese Überzeugungsarbeit vorhanden ist, zeigten die vielen beteiligten Institutionen. Seien es Parteien, die Universität, Feuerwehr oder THW – alle machen sich stark für eine offene Gesellschaft. Doch ist daher alles schon so, wie es sein sollte? Nein, sagen die Mitglieder des ehrenamtlichen Teams von SCHLAU, die bei ihrer täglichen Arbeit in Schulen und anderen Institutionen oft genug erleben müssen, dass die Gesellschaft doch noch lange nicht so tolerant ist, wie es scheint. „Die Eltern haben weiter diffuse Ängste, wenn es um die Themen geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung geht“, berichtet ein Mitarbeiter. So gebe es die Angst davor, das Kind könne homosexuell werden, wenn diese Themen behandelt werden. Auch von Beschimpfungen und Beleidigungen von Menschen, die nicht der so genannten sexuellen Norm entsprechen, erfährt der Verein SCHLAU immer wieder.

Um ein deutliches Zeichen dagegen zu setzen und alle sexuellen Orientierungen als gleichberechtigte Spielarten der Liebe zu betonen, stiegen um 18 Uhr schließlich unzählige Luftballons in den Himmel, versehen mit persönlichen Wünschen der Veranstaltungsteilnehmer für eine offenere Gesellschaft, in der jeder so lieben und leben kann, wie es für ihn richtig ist. Infos unter: www.schlau-lueneburg.de

© Fotos: Bleumer


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