Lüneburg, am Freitag den 26.04.2024

Brigitte Wobbe geht am 5. Dezember in den Ruhestand

von Winfried Machel am 29.11.2022


Nach 34 Jahren als Leiterin der Krankenpflegeschule

Lüneburg, 29. November 2022 - Wer heute in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL) als Pflegekraft arbeitet, der hat mit hoher Wahrscheinlichkeit bei ihr die Schulbank gedrückt. Wenn Brigitte Wobbe sich am 5. Dezember in den Ruhestand verabschiedet, dann fallen vielen Kollegen auf dem PKL-Gelände alte Geschichten ein. 34 Jahre lang war sie Leiterin der Krankenpflegeschule in der PKL.

„Ich treffe heute an jeder Ecke jemanden, den ich mal unterrichtet habe. So viele Leute zu kennen, macht das Arbeiten im Laufe der Jahre immer schöner“, erzählt die 64-Jährige und erinnert sich schmunzelnd daran, wie sie früher mal ein Mitglied der heutigen Führungsmannschaft zu einem „ernsten Gespräch“ in ihr Büro bestellt hat. Solche Gespräche müsse sie manchmal führen, zu ihrer Philosophie gehören sie nicht. Denn die Atmosphäre in der Schule ist sehr familiär. Man duzt sich.

Bei Problemen sind „Brigitte“ und ihr Team immer da, denn sie wissen ja, was der Start ins Berufsleben für junge Leute bedeutet: Plötzlich nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für andere Menschen zu tragen. „Ich verhalte mich den Schülerinnen und Schülern gegenüber genauso, wie ich mir das für den Umgang mit unseren Patienten wünsche.“ Gegenseitige Wertschätzung und sich auf Augenhöhe zu begegnen, seien ihr sehr wichtig. „Das ist meine Idee davon, wie Schule sein müsste“, sagt Wobbe, die ursprünglich examinierte Krankenschwester ist und eine Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe machte. Nach Stationen in Hamburg und Bad Bevensen kam sie 1988 nach Lüneburg.

Eine besondere Prüfungs-Situation aus all den Jahren wird sie nie vergessen: Während 25 Schüler ihre Abschlussklausuren sitzend am Tisch schrieben, gab es eine Schülerin, die eine Woche zuvor Zwillinge entbunden hatte. „Sie hat natürlich trotzdem an der Prüfung teilgenommen. Wir haben ihr einfach ein Bett in den Klausurraum geschoben und sie hat im Liegen geschrieben“, berichtet Wobbe und erinnert sich auch sehr gut an den Vater, der während der Klausur die Zwillinge zum Stillen ans Bett brachte.

Dass ihr Team rund um ihre Nachfolgerin Anneke Moldenhauer diese Philosophie weiterführen wird, davon ist sie überzeugt. Sie selbst hat viele Pläne für den Ruhestand. „Am liebsten würde ich irgendwann auf die Insel Rügen ziehen“, verrät sie. Viele Erinnerungen an ein bewegtes Berufsleben werden sie auf jeden Fall begleiten.

© Fotos: Gesundheitsholding Lüneburg GmbH


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