Lüneburg, am Samstag den 27.07.2024

Teure Autos weg — Dauerkunden der Wache

von Carlo Eggeling am 11.06.2024


Mercedes-Liebhaber

Die Polizei geht von Profis aus: Einbrecher haben in der Nacht zu Dienstag zwei Wagen der Marke Mercedes vom Grundstück einer Unternehmerfamilile in am Großen Moor in Brietlingen gestohlen. Ungewöhnlich: Die Täter drangen durch eine aufgebrochene Terrassentür ins Haus ein, schnappten sich die Autoschlüssel und fuhren mit einem AMG-Modell und einem GLE davon. Dem Vernehmen nach soll der Schaden bei mehr als 200 000 Euro liegen. Die Fahndung laufe, heißt es von der Polizei. Selbst wenn die Fahrzeuge etwa mit GPS-Geräten ausgestattet sind, dürfte die Täter so gewieft sein, diese zu überlisten. Hinweise: 04131 83062215.

Die Drehtür der Psychiatrie

Ein Dutzend Dauerkunden beschäftigt die Wache immer wieder. Aktuell notiert der Polizeibericht drei "Akteure": Ein 46-Jähriger soll am Montag einer 53-Jährigen ohne erkennbaren Anlass im Kurpark eine "Backpfeife" verpasst haben, die Frau sei leicht verletzt worden. Der Schläger war zwar verschwunden als die Streife eintraf, aber die Beschreibung passte. Der Mann war tags zuvor aufgefallen, weil er versucht hatte, im Klinikum zu stehlen. Der Nahverkehr funktioniert, so pendelt ein 31-Jähriger zwischen Lüneburg und Uelzen und macht sich keine Freunde. Am Montag fiel er an der IGS in Kaltenmoor auf. Der Schulleiter verwies ihn des Geländes, der drogenkranke Mann bedrohte den Rektor. Ab zur Wache. Für eine Zwangseinweisung langte es nicht, also konnte er wieder gehen.

Kurz darauf eine Streifenfahrt in die Goseburg, dort nervte der Mann in einer Werkstatt und in zwei Geschäften. Ortswechsel, auch Uelzen verzeichnete nun "Erlebnisse": In der Nacht beschädigte der Mann ein Taxi, wollte auf die dazugerufenen Polizisten losgehen. Nun reichte es zumindest für die Nacht -- Einweisung in die Psychiatrie in Uelzen.

Der dritte "Held" zieht sich gern aus. Mitten in der Stadt. Was er schön findet, ist augenscheinlich nur seine Meinung. Am Montag blieb es nicht bei einer optischen Verwirrung: Der 29-Jährige soll ohne erkennbaren Grund eine 19-Jährige am Arm gepackt, sie herumgeschleudert und ihr gegen das Schienbein getreten haben. Das reichte, um ihn ins PKL zu bringen.

Was nun an einem Tag geballt auftrat, ist seit langem Alltag für die Kollegen im Streifendienst. Genauso wie Ladendiebstähle von den gleichen Frauen und Männern, die so ihre Sucht finanzieren. Es reicht strafrechtlich oftmals nicht für einen Haftbefehl, so dauert es, bis sich genügend Verfahren "ansammeln" und die Staatsanwaltschaft die Fälle vor Gericht bringen kann. Und auch bei offenkundig vorliegenden psychischen Erkrankungen gelten strenge Vorgaben, bis jemand zwangsweise in die Klinik eingewiesen werden kann. Hat er sich beruhigt und stellt zunächst keine Gefahr für sich oder andere dar, öffnet sich die Tür wieder. Bis zum nächsten Mal. ca

© Fotos: ca


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