Lüneburg, am Dienstag den 10.06.2025

2.Etappe: Raddampfer Kaiser Wilhelm meistert Elbetour bei Niedrigwasser

von Hajo Boldt am 08.06.2025


Dömitz, 7. Juni 2025 – Fahrt nach Wittenberge mit 108 Passagieren erfolgreich abgeschlossen

Am Samstagmorgen setzte der historische Raddampfer Kaiser Wilhelm seine Jubiläumsfahrt elbaufwärts fort. Bei einem Pegelstand von nur 70 Zentimetern verließ das Schiff vorsichtig den Hafen mit dem markanten Panorama-Hotel von Dömitz – mit 108 Fahrgästen an Bord und unter den Augen Schaulustiger am Ufer.

Während der langsamen Ausfahrt blieb auf Backbordseite zunächst die neue Dömitzer Straßenbrücke, dann hinterrücks in Sichtweite. Auf der Steuerbordseite tauchte wenig später ein bedeutendes technikgeschichtliches Bauwerk, ein Relikt aus der Kaiserzeit auf: die Reste der einst längsten Brücke Deutschlands – der Dömitzer Eisenbahnbrücke. Sie wurde zwischen 1870 und 1873 erbaut, war ursprünglich über 900 Meter lang und verband die Eisenbahnstrecke Wittenberge–Lüneburg. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie schwer beschädigt, nach Kriegsende von der DDR weiter abgebaut. Heute sind vor allem die 16 Vorlandbrücken bei Kaltenhof als Relikte erhalten geblieben.
Begleitet wurde die Fahrt von einer dampfenden, zeitweise auch schwarzen Rauchfahne über dem Schiff – ein stimmungsvoller Anblick, der auch die Gierfähre „Westprignitz“, die Verbindung Lenzen–Pevelsdorf kurzzeitig einhüllte.

Seit dieser Etappe verstärkt Kapitän Jan Kruse das Team an Bord. Mit ihm stehen nun drei Kapitäne zur Verfügung – eine Seltenheit, aber sinnvoll angesichts der logistischen Anforderungen dieser Jubiläumsreise.

Vor Müggendorf stieg der Wasserstand dann deutlich an – auf rund 1,50 Meter. Für den Kaiser Wilhelm, der für extrem flaches Wasser ausgelegt ist, bedeutete das keine Herausforderung mehr.

Am frühen Nachmittag wurde Wittenberge pünktlich erreicht. Die Passagiere stiegen dort in den bereitstehenden „Anker“-Bus oder nutzten die kurzen Wege zu den umliegenden Hotels, darunter auch das benachbarte Resort-Hotel mit Blick auf den Anleger.

Ein abendlicher Schauer endete mit einem eindrucksvollen Regenbogen – ein passender Abschluss für diesen besonderen Fahrtag auf der Elbe.

© Fotos: Hajo Boldt


Kommentare Kommentare

Kommentar von Berni
am 08.06.2025 um 20:15:22 Uhr
Moin, das wird umgesetzt mittels einer hochengagierten Crew und einem erfahrenen Kapitän. Von Menschen für Menschen.
Wünsche euch allzeit genug Wasser unterm Kiel.


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