3. Etappe: Mit Volldampf Richtung Landesgartenschau:Der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ auf Pfingst

von Hajo Boldt am 09.06.2025

Pfingstsonntag 2025 – Der historische Raddampfer Kaiser Wilhelm, seit jeher eng mit Lauenburg verbunden, begibt sich auf eine besondere Reise: Von Wittenberge aus nimmt das über 100 Jahre alte Dampfschiff Kurs auf die Havel. Anlass ist eine Einladung zur Landesgartenschau 2027 – dann kehrt der Dampfer offiziell nach Wittenberge zurück.

Doch zunächst heißt es: Leinen los! Bei kräftigem Südwestwind erleben 55 Passagiere eine eindrucksvolle Fahrt elbaufwärts. Der Wind ist so stark, dass auf dem Oberdeck sogar eine Holzbank kippt – ein klares Zeichen, wer auf der Elbe das Sagen hat.

Unter Deck sorgt deftige Verpflegung aus der Kombüse für Stimmung: Erbsensuppe mit Würstchen oder Bratwurst mit Sauerkraut, dazu später Obst- und Butterkuchen – alles frisch, einfach und direkt vom Tresen. Besonders beliebt: ein windgeschützter Platz auf dem Achterdeck.

Die Route führt vorbei an der markanten Johanniskirche in Werben und durch das enge „Mauseloch“, eine spektakuläre Engstelle der Elbe, bevor der Kaiser Wilhelm am frühen Nachmittag Havelberg erreicht. Dort kündigt die Dampfpfeife lautstark das Verlassen der Elbe und die bevorstehende Schleusung an – selbst überraschte Angler am Ufer schauen auf.

Ein besonderer Moment: die Begegnung mit dem Fahrgastschiff Großer Kurfürst. Moderner, größer, aber ohne Dampf – ein reizvoller Kontrast zweier Welten auf dem Wasser.

Nach dem Anlegen beginnt die Routine: Frischwasser wird gebunkert, und über eine Tonne Steinkohle per Hand verladen – wie eh und je. Havelberg, malerisch auf einer Insel gelegen, begrüßt die Gäste mit kurzen Wegen, auch wenn Baustellen manche Strecke verlängern. Kein Problem – hier läuft die Zeit ohnehin etwas anders.

© Fotos: Hajo Boldt

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