Lüneburg, am Sonntag den 04.05.2025

Aktivspielplatz in Kaltenmoor – Möglichkeiten, die man sonst nicht hat

von Hansestadt Lüneburg am 29.10.2015


Der Milchverbrauch im Kühlschrank ist ein ungewöhnlicher Indikator dafür, was auf einem Spielplatz los ist. Auf dem Aktivspielplatz an der Theodor-Heuss-Straße kann das aber schon mal so sein. Was daran liegt, dass der „Aki“, wie er liebevoll genannt wird, so ziemlich der einzige Spielplatz in der Stadt mit Kühlschrank sein dürfte: Denn neben dem naturnahen Außengelände bietet der Aki auch eine Werkstatt, einen Spielraum und eine Küche, in der die Kinder backen und kochen können. Es liegt aber auch daran, dass auf dem Aki mal wieder viel los ist dieser Tage: Talentcampus, Flohmarkt, Naturkunst-Tag (siehe Veranstaltungstipp anbei), dazu der ganz normale Herbstferienbetrieb. „Im Moment wird die Milch nicht schlecht“, sagt Kirsa Weidemann. Die Sozialpädagogin betreut gemeinsam mit ihrem Kollegen, Jörg Mieth, die Anlage in Kaltenmoor.

Ganze 40 Jahre hat der Platz schon auf dem Buckel. Im Jahr 1972 taten sich Eltern und Interessierte zur Initiative „Gute Spielplätze“ zusammen, daraus entstand 1974 der Verein Goldbeek, dessen größtes Projekt dieser besondere Spielplatz war. Klettergerüst oder Rutsche sind dort nicht zu finden, dafür selbst gebaute Tipis und Fußballtore. Daneben gibt es jede Menge Platz, um Natur zu entdecken oder Kleintiere zu beobachten, um Käfer unter die Lupe zu nehmen oder Lagerfeuer zu machen. Mal wird Obst eingekocht, mal werden Muffins gebacken, mal wird gebastelt und gemalt mit dem, was die Natur gerade hergibt. Es stehen Werkzeuge bereit für handwerkliche Tätigkeiten und viele Utensilien, um einfach nur zu spielen. „Wir bieten ganz normale Alltagsdinge wie Holz hacken, Gartenarbeit, Wäsche aufhängen. Ganz wichtig zu jeder Jahreszeit aber sind Feuer, Wasser und Matsch“, sagt Kirsa Weidemann. Der Aktivspielplatz biete ein Stück Abenteuer – und trotzdem die Sicherheit, die Eltern sich wünschten, denn das Gelände ist eingezäunt und die zwei Sozialarbeiter sind mit hilfreichen Tipps vor Ort.

Der Aki ist ein betreuter Spielplatz für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Jüngere Kinder sind in Begleitung der Eltern ebenso willkommen. Max zum Beispiel ist 7 und immer, wenn er seine Großeltern in Lüneburg besucht, kommt er gern dort zum Spielen, baut mit Baumstämmen eine Brücke übers Wasser und erkundet die verschiedenen Untergründe im Gelände. Überhaupt kommen mehr Kinder als früher auch mal ohne festen Programmpunkt zum Aki, seitdem auch das Kinder-Beteiligungsprojekt Open Space die Werbetrommel für den einzigartigen Platz und seine Möglichkeiten rührt. Parallel hat die Hansestadt die laufenden Finanz- und auch die Personalmittel aufgestockt. Auch Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten sind inzwischen weitgehend abgeschlossen, wie zum Beispiel neue Stege und Platten oder die überdachte Veranda für die Spielehütte. In der vorigen Woche entstand im Rahmen des Talentcampus, einem Ferienbildungsprogramm der Volkshochschule, ein Lehmbackofen für das Außengelände.

Mit seinen Möglichkeiten lockt der Aki nicht nur Kinder vor allem aus der näheren Umgebung zum Spielen und zu Aktionen. Kinder, Eltern und Lehrer aus Stadt und Landkreis haben den Aki auch mehr und mehr als Ort für Geburtstags- oder etwa Klassenfeiern entdeckt. Silvia Deller, Lehrerin an der Schule am Knieberg, zum Beispiel, hat im Sommer mit ihrer Klasse samt Eltern und Geschwistern Abschluss gefeiert. Wieso die Wahl dafür auf den Aki fiel, erklärt sie so: „Weil es einfach ein tolles Gelände ist, die Kinder können sich ausprobieren. Man hat viele Möglichkeiten hier, die man sonst in der Stadt nicht hat.“

Wer selbst einmal vorbei kommen möchte, hat in den Ferien immer montags bis sonnabends von 12 bis 18 Uhr Gelegenheit dazu. Während der Schulzeit ist der Platz montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

© Fotos: Hansestadt Lüneburg


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