Attacken in Kaltenmoor — Staatsschutz ermittelt
von Carlo Eggeling am 04.12.2024Zwei Wochen nach zwei Angriffen auf Homosexuelle in Kaltenmoor ist immer noch unklar, wer für die Taten verantwortlich ist. Beide Opfer wurden von Gruppen mit Tritten und Schlägen traktiert, erlitten Verletzungen. "Die Ermittlungen dauern an", sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Lüneburg, Jan Christoph Hillmer. Wie berichtet, hatten sich ein 24- und ein 37-Jähriger zu Treffen auf einem Schulhof beziehungsweise einem Spielplatz verabredet. Dies soll über Internetplattformen geschehen sein. Beim Motiv bleibt die die Einschätzung vorsichtig: "Ein homophober Hintergrund ist weiterhin denkbar, sonstige grundsätzlich mögliche Motivationen sind aber ebenfalls im Zuge der Ermittlungen in Betracht zu ziehen und werden zu prüfen sein."
Die Nachforschungen seien auch deshalb schwierig, weil der 37-Jährige so schwer verletzt wurde, dass die Polizei ihn noch nicht abschließend befragen konnte. Dies soll aber in den nächsten Tagen geschehen.
Offenbar schätzen die Behörden die Vorfälle als schwerwiegend ein. Ungewöhnlich früh für Lüneburger Verhältnisse hat die Staatsanwaltschaft die Pressearbeit an sich gezogen. Zudem soll man in Reihen der Lüneburger Ermittler in der Inspektion überrascht gewesen sein, dass die vorgesetzte Polizeidirektion das Verfahren an die Zentrale Kriminalinspektion gegeben hat. Dort wird schwerste Kriminalität verfolgt. Staatsanwalt Hillmer bestätigt, dass dort das Staatsschutzkommissariat die Sachbearbeitung inne hat. Dieses Kommissariat ist für politische Delikte bis hin zu Terrorismusvorwürfen zuständig.
Die Arbeit dürfte dieselbe sein wie Auf der Hude: Zeugen befragen und versuche herauszubekommen, wer hinter den Internet-Profilen steckt, über die man sich zum Treffen verabredet hat. Carlo Eggeling
Kommentare
am 04.12.2024 um 17:30:37 Uhr
Viel eher frage ich mich, warum ein Politiker sich auf einem Schulhof trifft.