Auf dem dualen Weg
von IHK am 30.07.2024Der Nachwuchs startet durch: Im August beginnen rund 2.800 junge Menschen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) eine duale Ausbildung in IHK-Berufen. „Das ist im Moment ein leichter Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Sönke Feldhusen, stellvertretender IHKLW-Hauptgeschäftsführer und Ausbildungsexperte. „Da noch nicht alle Verträge eingetragen wurden und einige Schulabgänger*innen ihre Ausbildung erst zum 1. September beginnen, liegt noch kein abschließendes Ergebnis vor.“
Der Fachkräftemangel spielt Berufseinsteigern in die Karten. Niedersachsenweit und auch in unserer Region kann fast jedes zweite Unternehmen einer aktuellen IHK-Umfrage zufolge nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. „Beruflich qualifizierte Fachkräfte fehlen heute und morgen am meisten“, sagt Feldhusen: „Es geht deshalb darum, so viele junge Menschen wie möglich für die Berufsausbildung zu begeistern und einige davon mit mehr Unterstützung als sonst zum erfolgreichen Abschluss zu führen. Denn auch Zielgruppen wie Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund rücken stärker ins Blickfeld.“
In einer Umfrage der niedersächsischen IHKs gaben 40,9 Prozent der Unternehmen an, dass sie schon mal Auszubildende aus anderen Herkunftsländern ausgebildet haben, davon rekrutierten 18,4 Prozent Azubis aus Drittstaaten und 14,9 Prozent gaben an, Auszubildende sowohl aus der EU als auch aus Drittstaaten auszubilden. Weitere 7,6 Prozent berichteten, dass die Auszubildenden aus einem Land der Europäischen Union (EU) stammten.
Für alle potenziellen Bewerbenden hebt Sönke Feldhusen die Vorteile einer dualen Berufsausbildung hervor: „Die rund 300 dualen Ausbildungsberufe in Industrie, Handel, Dienstleistungen, Pflege und Handwerk bieten die Möglichkeit, einen Beruf nach individuellen Stärken und Vorlieben zu wählen. Hinzu kommen die Einbindung in ein Unternehmen und vielversprechende Zukunftsperspektiven: Denn der prognostizierte Arbeitskräftemangel betrifft beruflich qualifizierte Fachkräfte ganz besonders.“ Und nach der Ausbildung stehen den Absolventinnen und Absolventen mit berufsbegleitenden IHK-Fortbildungen Abschlüsse auf Bachelor- oder Masterniveau offen, so Feldhusen: „Eine Ausbildung ist somit eine hervorragende Grundlage für weitere Schritte auf der Karriereleiter.“
Von den aktuellen Berufsstartern haben sich rund 30 Prozent für eine technische Berufsausbildung entschieden, die große Mehrheit sieht ihre Zukunft im kaufmännischen Bereich. Die meisten Verträge im technischen Bereich verzeichnet die IHKLW in den Metall- und Elektroberufen. Bei den kaufmännischen Ausbildungsberufen wird die Liste angeführt von den Handelsberufen, gefolgt von den Kaufleuten für Büromanagement. „Erfreulich ist”, so Feldhusen, „dass auch im Bereich der Hotel- und Gaststättenberufe ein deutlicher Zuwachs von 5,3 Prozent erzielt werden konnte, der die Branche wieder etwas dichter an das Vor-Corona-Niveau heranbringt.”
Zwar sei der Ausbildungsstart traditionell der 1. August oder der 1. September, sagt Sönke Feldhusen, aber: „Noch sind viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Unternehmen suchen auch jetzt noch Nachwuchs.“ Für alle, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, lohnt ein Blick in die Börsen der Arbeitsagentur. Auch die IHK-Ausbildungskampagne veröffentlicht auf Instagram unter @die.azubis_niedersachsen freie Ausbildungsplätze in der Region. Sönke Feldhusen empfiehlt außerdem den direkten Kontakt zum Wunschunternehmen zu suchen: „Mit einer guten Initiativbewerbung ist es in vielen Unternehmen auch jetzt noch möglich, einen Ausbildungsplatz für einen Ausbildungsstart in 2024 zu erhalten.“
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.