Lüneburg, am Sonntag den 22.06.2025

Auszeichnung für Vorbilder im Klimaschutz:

von Landkreis Lüneburg am 20.06.2025


Landespreise „Grüne Hausnummer“ an zwei Projekte im Landkreis Lüneburg vergeben

(lk) Zum achten Mal hat die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) besonders vorbildliche Sanierungen und Neubauten im Wohnbereich ausgezeichnet. Über den Landespreis „Grüne Hausnummer“ können sich auch zwei Wohnprojekte aus dem Landkreis Lüneburg freuen. Insgesamt hat die Fachjury sieben Wohngebäude in Niedersachsen geehrt.

Zu den Preisträgern zählt das Wohnprojekt RAEUME in Lüneburg-Rettmer. Als es im Mehrgenerationen-Projekt zu eng wurde, haben die Mitglieder beschlossen, den ehemaligen Schweinestall des Hofes in ein neues Wohngebäude umzubauen – und das ausschließlich mit recycelten, ökologischen und natürlichen Materialien. Eine Geothermie-Wärmepumpe sowie ein solarthermischer Speicher versorgen den Hof mit Energie. In der Begründung der Jury heißt es: „Bei dem Projekt passt einfach alles: der soziale Ansatz, der ökologische Anspruch und die technologische Umsetzung.“

Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Wohnprojekt „querbeet“ im Lüneburger Hanseviertel. Die zwei viergeschossigen Gebäude des Baugemeinschaftsprojekts sind aus Stroh, Holz und Lehm gebaut. Neben nachhaltigen und ökologischen Baumaterialien steht vor allem der Aspekt des gemeinschaftlichen, generationenübergreifenden Wohnens im Zentrum: In den 38 Wohneinheiten leben 57 Erwachsene und 17 Kinder. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage, die Gebäude sind an ein nahegelegenes Biogasheizkraftwerk angeschlossen und durch ihre Bauweise besonders gut gedämmt. „Wir verbrauchen 40 Prozent weniger Energie als andere Gebäude“, sagt Rolf Bräuer, Bewohner von „querbeet“. „Durch den mutigen Schritt, diese besonders ökologische Bauweise mit Holz und Stroh nun auch in der Gebäudeklasse IV für mehr als sieben Meter hohe Gebäude zu planen und auszuführen, dient dieses Projekt als Beispiel für bis dahin bei dieser Bauweise nicht denkbare Gebäudegrößen“, begründet die Jury die Entscheidung für das Projekt.

Die Ausgezeichneten sind sich einig: „Wir freuen uns, wenn wir auf die Grüne Hausnummer angesprochen werden und das Interesse am energiebewussten Bauen und Sanieren wecken können.“ Die Preisträgerinnen und Preisträger haben ihre Auszeichnung am 19. Juni 2025 in Hannover persönlich von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer entgegengenommen. „Wer heute saniert oder neu baut, trifft Entscheidungen mit langfristiger Wirkung“, so Meyer bei der Preisverleihung. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie private Initiativen einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten können. In Niedersachsens Gebäudebestand steckt enormes Potenzial, um noch mehr Energie einzusparen. Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, wie dieses Potenzial durch die Weiternutzung bestehender Bausubstanz, innovative Technologien, erneuerbare Energien und nachhaltige Materialien ausgeschöpft werden kann. Damit sind sie echte Vorbilder auf dem Weg zur Klimaneutralität.“

„Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen mit kreativen, praxisnahen Lösungen, wie nachhaltiges Bauen und Sanieren gelingen kann“, ergänzt Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und Mitglied der Fachjury. „Besonders wertvoll sind ihre Projekte, weil sie auf viele Gebäude übertragbar sind – sie machen Mut und laden zur Nachahmung ein. In diesem Jahr haben wir in der Jury zudem ein besonderes Augenmerk auf die Umnutzung gelegt: Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Schaffung dringend benötigten Wohnraums.“

Die Grüne Hausnummer wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) verliehen. Der Landkreis Lüneburg und die Hansestadt kooperieren mit der KEAN bei der Vergabe der Grünen Hausnummer. Auch in diesem Jahr können sich Interessierte aus Landkreis und Hansestadt um die Auszeichnung bewerben. Informationen finden sich unter www.landkreis-lueneburg.de/gruene-hausnummer.

© Fotos: Landkreis Lüneburg


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