Lüneburg, am Freitag den 13.06.2025

Baustelle Innenstadt — Vielleicht wird alles besser

von Carlo Eggeling am 07.06.2024


Was undenkbar schien, scheint doch möglich: Im Rahmen der Großbaustelle Innenstadt könnte ein Shuttlebus vom Sand über Am Berge, Ilmenau- und Altenbrückertorstraße geführt werden. Das hält der Lüneburger KVG-Leiter Dennis Bauer für möglich. Er war jetzt der Sitzung des Mobilitätsausschusses im Museum zugeschaltet. Ebenso, dass ein Zwölf-Meter-Bus auf dem Sand wenden könne. All das hatte die Stadtverwaltung bislang nach Gesprächen unter anderem mit der KVG ausgeschlossen. Verkehrsdezernent Markus Moßmann hatte kurz zuvor darauf verwiesen, dass eine Linienführung über Berge und Brodbänken aufgrund von Sicherheitsbedenken ausscheide. Die Trasse habe man unter anderem auf Wunsch der Busfahrer geschlossen, da die Straße inzwischen in ihrer ganzen Breite von Fußgängern genutzt wurde.

Wie berichtet, ist das Thema heftig umstritten. Senioren- und Behindertenbeirat sowie der Verein Fuss e.V. fühlten sich schlecht informiert. Die Verwaltung habe sie im Vorfeld nicht ausreichend eingebunden, um Lösungen zu suchen. Der Hintergrund: Vom 24. Juni an erneuert die Avacon Leitungen in der Roten Straße, die wird komplett gesperrt, nur Fußgänger können passieren. Die Wallstraße wird halbseitig zur Baustelle, die Kanalisation ist marode, zudem möchte die Stadt am Sand in Höhe Johanniskirche das Pflaster in Form bringen. Die Konsequenz: Die Busse erreichen den Platz nicht mehr. Zwei Taxen sollen zwischen Bahnhof und Sand hin und her fahren und vor allem Menschen mit Beeinträchtigungen mitnehmen. Angesetzt sind die Arbeiten für ein Vierteljahr.

Die Diskussion kochte hoch, im Rat monierte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch scharf ihren Vorgänger Ulrich Mädge, der die Pläne der Verwaltung im Namen des Seniorenbeirates harsch kritisiert hatte. Im Ausschuss bemühte sich Moßmann, vorher sichtlich getroffen von der Kritik, um einen moderaten Ton. Nach einigem Geplänkel, ob aufgrund der Geschäftsordnung und der kommunalrechtlichen Vorgaben eine Diskussion überhaupt möglich ist, konnten dann doch alle ihre Worte loswerden. Moßmann beschrieb ausführlich, welche Überlegungen im Rathaus gewälzt wurden -- mit vielen Ansätzen, um die Belastungen erträglicher zu machen.

Bestehen blieb die Kritik, dass die Anbindung der Innenstadt nicht ausreiche. So forderte Mädge erneut, die Fahrzeiten von 7 bis 21 Uhr auszudehnen, "auch mit Blick auf den Einzelhandel und die Gastronomie". Allerdings blieb LCM-Mitglied Cornelius Schnabel stumm. Die Verwaltung will den Service lediglich von 9 bis 18 Uhr anbieten. Weiteres Thema, wie gesagt, waren die Fahrzeuge, deren Kapazität nicht ausreiche. Überdies hält es der Seniorenbeirat für nötig, dass es vor Ort Ansprechpartner gibt, die das Angebot erklären.

Am Ende zeigte sich Moßmann, der sich selbstkritisch zeigte, gesprächsbereit. Das Wendemanöver soll nun ausprobiert werden, anderes diskutiert. Es scheint, dass sich bei der Umsetzung noch manches ändern könnte. Sollte tatsächlich ein Bus rollen, wäre es für die Beteiligten einfacher. Dann hätte der Streit etwas bewirkt. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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