Bei Fackelschein und Kerzenlicht
von C. Bleumer am 19.11.2024
Lüneburgs Altstadt lädt am 7. und 8. Dezember zum traditionellen Christmarkt an der St. Michaeliskirche
Ob Glühweinverkäufer, Bratwurstbräter, Schmalzbrotanbieter oder die vielen Standbetreiber mit ihren handwerklichen Waren - sie alle stehen schon in den Startlöchern, um am Wochenende des 7. und 8. Dezembers beim Historischen Christmarkt rund um die St. Michaeliskirche in Lüneburg dabei zu sein. Diese besondere Veranstaltung ist in der alten Hansestadt der stimmungsvolle Höhepunkt der Vorweihnachtszeit, der Menschen von nah und fern anlockt. Überall duftet es nach Esskastanien, Bienenwachskerzen und Holzkohleöfen, während Bauern, Handwerker und Händler durch die Straßen flanieren oder in ihren Buden Ware feilbieten, die bis in das 16. Jahrhundert gebräuchlich war. Dieser Markt entführt die Besucher in die Zeit der Renaissance und vermittelt echte weihnachtliche Vorfreude ohne Lichterflut und Klangkommerz, denn ausschließlich Kerzen und Fackeln erhellen nach Einbruch der Dunkelheit die weihnachtliche Szenerie.
Der Arbeitskreis Lüneburger Altstadt, kurz ALA, der sich seit vielen Jahren für den Erhalt der Lüneburger Altstadt einsetzt und diesen Markt ehrenamtlich organisiert, möchte durch solche Veranstaltungen das Leben der Menschen in früheren Zeiten aufzeigen. Die zahlreichen Stände aus leinwandbespannten verschnürten Rundholzgestellen bilden die schmalen Budengassen und vermitteln dadurch den Eindruck der typischen „Enge" des 16. Jahrhunderts. Das Angebot ist groß: Webwaren, Gefilztes, warme Socken, Spielzeug oder Schmuck sind nur ein kleiner Teil. Viel Wert wird beim Christmarkt zudem auf Regionalität gesetzt. Für die Leckermäuler gibt es mit heimischen Pflaumen gefüllte Buchteln, der Birkenhof aus Neetze bietet außergewöhnliche Produkte aus Holz feil. Zudem können Glas- und Schmiedearbeiten, wunderschöne Lichthäuser aus Ton, Körbe, Weihnachtsschmuck, Kerzen und vieles mehr auf dem im ganzen Norden bekannten Christmarkt vor der malerischen Kulisse der mächtigen mittelalterlichen Kirche erworben werden. Der Erlös durch die ALA-Stände, an denen Vereinsmitglieder ehrenamtlich Bratwurst, Glühwein und Maronen verkaufen, sowie die Eintrittsspenden, die die Stadtknechte erbeten, sollen das nötige Geld für die Restaurierung alter Baudenkmäler erbringen. Diesmal wird vor allem für die wieder errichtete markante Turmspitze in der Reichenbachstraße 11 gesammelt
Wie im vergangenen Jahr gibt es für Vegetarier und Veganer und alle anderen, die eine fleischlose Alternative suchen, die „Heydelinge“, vegetarische Gemüsebratlinge. Schließlich waren Gemüse- und Getreidegerichte im Mittelalter und der frühen Neuzeit die alltägliche Kost.
Begleitend wird der Kapitelsaal stimmungsvoll von Kerzenlicht erleuchtet. Zudem gibt es in der St. Michaeliskirche am Sonntag Advents- und Weihnachtslieder zum Mitsingen und Zuhören.
Infos unter: www.historischer-christmarkt.de oder www.facebook.com/historischer-christmarkt
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