Belegschaft zieht vors Rathaus
von Carlo Eggeling am 23.07.2025380 Mitarbeiter des Gabelstapler-Werks im Lüneburger Hafen bangen um Ihre Jobs, Jungheinrich will die Produktion bis Ende 2027 schließen. Dagegen gibt es Protest. Betriebsrat und IG Metall hatten am Mittwochabend zur Demo auf dem Marktplatz aufgerufen.
Derweil erklärte das Rathaus gegenüber dem TV-Sender SAT1, der Standort Lüneburg sei gut und auf die Zukunft ausgerichtet.
Bei der IG-Metall reagiert man irritiert. Der Industriestandort sei bedroht. In den vergangenen Monaten seien Stellen bei Panasonic abgebaut worden, das Eisenwerk habe geschlossen. Nun komme Jungheinrich dazu. Auch beim Automobilzulieferer Yanfeng seien in den vergangenen Jahren Hunderte Jobs weggefallen. Und es gehe um weitere Arbeitsplätze, sagt IG-Metall-Bevollmächtigter Lennard Aldag: Jungheinrich und andere vergäben Aufträge an lokale Unternehmen. Es gebe nicht viele Stellen für Kollegen aus der Produktion. Zudem werde es die Steuereinnahmen der Stadt treffen.
Das berichtet IG- Metall-Sekretär Florian Rebstock:
Jungheinrich-Beschäftigte setzen ein starkes Zeichen: „Zukunft oder Widerstand“
Rund 130 Mitglieder der IG Metall bei Jungheinrich haben sich heute auf dem Lüneburger Rathausplatz versammelt, um ein klares Signal an das Unternehmen zu senden. Nach einer Mitgliederversammlung feierten die Kolleginnen und Kollegen ihren Beschluss, die undurchdachten Pläne der Geschäftsführung entschieden anzugehen.
Unter dem Motto „Zukunft oder Widerstand“ machen die Beschäftigten deutlich: Sie wollen sich nicht mit den Vorgaben des Managements abfinden, sondern für den Erhalt der Arbeitsplätze und eine sichere Zukunft in Lüneburg kämpfen.
„Wir sind entschlossen, gemeinsam für eine Zukunft am Standort einzutreten. Solidarität ist unsere Stärke – und wir werden sie nutzen“, so ein Sprecher der IG Metall.
Die IG Metall und die Beschäftigten fordern Jungheinrich auf, den Standort in Lüneburg nicht aufs Spiel zu setzen und gemeinsam tragfähige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Carlo Eggeling
Kommentare
am 24.07.2025 um 09:56:34 Uhr
Der regionalen Politik gebe ich an dieser Stelle den dringenden Rat, die Situation nicht zu unterschätzen und mit dem Kommentar, es sei eine "Entscheidung auf globaler Ebene" abzuhaken! In 35 Jahren Jungheinrich sind hier regionale Partnerschaften mit Lieferanten, Leiharbeitsfirmen, dem Ausbildungsverbund Lüneburg usw. entstanden, die ebenfalls von dieser Entscheidung betroffen sein werden. Auch diese indirekten Auswirkungen haben negative Effekte auf den Wirtschaftsstandort Lüneburg! Wir kämpfen hier also nicht nur für uns und unsere Familien, sondern auch für alle anderen Betroffenen und kommen so unserer sozialen Verantwortung nach.
Wir brauchen jetzt jede Unterstützung!
am 24.07.2025 um 13:43:41 Uhr
Liebe Grüße aus dem Urlaub