Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Besonderes Telefonat

von Carlo Eggeling am 11.07.2024


Aufgespießt
Kopfkino

Inzwischen ist es Alltag, dass Menschen scheinbar Selbstgespräche führen. Knubbel in den Ohren, Smartphone in der Tasche, Vertrauliches und Belangloses mit irgendwem im irgendwo. Immer verbunden. Da möchte frau einmal ungestört sein. So eine Geschichte erzählt die Bundespolizei aus Hamburg. Eine 20-Jährige sei in der Station Harburg-Rathaus vom Bahnsteig auf die Gleise geklettert, um ungestört parlieren zu können. Ist wirklich blöd, wenn man sich ständig beobachtet wähnt. Andere empfanden den Ausflug ins Gleisbett, in dem Hochspannungsleitungen für die S-Bahn liegen, als deplaziert, weil gefährlich. Das Gleis wurde gesperrt worden, die 1200-Volt-Stromleitung abgedreht.

Die alarmierte Polizei zog Bilanz: "Die gebürtige Hamburgerin wusste offensichtlich nicht, dass der Aufenthalt in den Gleisen verboten und lebensgefährlich ist. Die Betroffene wurde eindringlich über die Gefahren und ihr verbotenes, lebensgefährliches Handeln aufgeklärt." Offenbar glaubten die freundlichen Beamten an eine gewisse Naivität. Mir fiel mal wieder ein alter und kluger Freund ein, der wusste: "Ein bisschen doof ist ganz niedlich, aber zu niedlich ist auch nichts."

Hoffen wir auf eine Mischung von Evolution und KI: In wenigen Jahren dürften wir erleben, dass uns unmittelbar nach der Geburt ein Kopfkino implantiert wird. Gedankenkommunikation. Überall. In der S-Bahn, nicht auf den Gleisen. Fahren die Züge auch schneller. carlo

© Fotos: ca


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