Lüneburg, am Freitag den 05.12.2025

Besuch beim Bombenbauer

von Carlo Eggeling am 04.12.2025


In Bienenbüttel fanden die Spezialisten der Polizei die entscheidende Spur: Am 6. Juni hatten Kriminelle auf dem Bahnhof in Bienenbüttel einen Ticketautomaten gesprengt. An den Trümmern entdeckten die Fachleute Material, das sie schließlich zu einem 45-Jährigen in Lüneburg führte. Nach monatelangen Ermittlungen gehen die federführenden Uelzener Beamten davon aus, dass der Mann den Sprengsatz gebaut haben dürfte. Ob er ihn auch zündete, ist unklar. Am Mittwoch kam die Polizei zum Hausbesuch und fand mehr als ein Dutzend Sprengsätze. Wie berichtet, jagten Hannoveraner Delaborierer das gefährliche Material auf einer Wiese nahe Ochtmissen in die Luft.

Polizeisprecher Michel Koenemann sagt: "In der Wohnung konnten diverse Sprengkörper aufgefunden werden. Diese waren mit unterschiedlichen Materialien selbst zusammengebaut worden." Unter anderem dürfte der Verdächtige Schwarzpulver und andres Material aus Böllern verwandt haben. Es liefen weitere Untersuchungen.

Der Mann ist der Polizei kein Unbekannter, allerdings sei er nicht durch größere Delikte aufgefallen. Zum Beruf macht der Sprecher keine Angaben. Man müsse jedoch kein Chemiker sein, um Sprengsätze herzustellen -- im Internet gebe es einschlägige Videos.

Die Ermittler gehen unter anderem der Frage nach, ob der Mann bei Attacken gegen Automaten dabei war oder ob er nur als "Lieferant" fungierte. Wie viele Taten möglicherweise zu den vielen Anschlägen in der Region zählen könnten, prüfe die Polizei. Die vielen Sprengsätze sprächen für mehr und weitere geplante Angriffe auf Automaten. Die Funde seien unterschiedlich konstruiert, sodass man schaue, wo es Parallelen geben könnte.

Zu Komplizen machen die Ermittler keine Angaben. Der mutmaßliche Bombenbauer ist auf freiem Fuß. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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