Lüneburg, am Mittwoch den 07.05.2025

Bewegung an der Lauensteinstraße

von Carlo Eggeling am 07.02.2022


Anwohner im Viertel machen sich Sorgen um ihre Wohnungen. Sie vermuten, dass Lastwagenverkehr die Häuser erschüttert In der Wohnung im Komplex neben dem Michaelisfriedhof zeigt die Bewohnerin auf den Boden: "Risse in den Fliesen. Wenn schwere Laster vorbeifahren, merkt man die Erschütterungen." Ihr Nachbar ergänzt: "Mehr Lkw fahren hier, seitdem an der Psychiatrischen Klinik gebaut wird." Die Lauensteinstraße sei zumindest zeitweilig zur Durchgangsstraße geworden. Kritisch sehen das die Anlieger, da in der Nähe die Erde nachgibt. Bekanntlich beuteln Senkungen seit mehr als einem Jahrzehnt den Ochtmisser Kirchsteig. Dort dürfen keine Lkw mehr durchfahren, die Stadt hat das Tempo auf 20 km/h reduziert. Von den Klagen der Anlieger weiß auch die Verwaltung. Im Rathaus sagt Sprecherin Suzanne Moenck: "Bei uns im Bereich Ordnung sind einzelne Beschwerden angekommen. Anwohner stören sich daran, dass Lkw dort fahren und dass sie zu schnell seien. Das sind aber, einzelne Beschwerden, aus denen sich jetzt keine Notwendigkeiten für weitergehende Verkehrsregelungen ableiten lassen. Die Straße ist durch das Parken auch eher schmal und lädt Autos in Lkw-Größe nicht zum Rasen ein." Suzanne Moenck berichtet, dass eine Rücksprache mit der PKL ergeben habe, dass die Laster Bodenaushub für den Bau der neuen Gebäude abfahren. Die Fahrten sollen aber in den kommenden Tagen beendet sein. Die Routen für diese Fahrten bestimme das beauftragte Unternehmen. Die Anwohner schildern nun, nach einer erneuten Anfrage, dass ihre Einwände offenbar etwas bewirkt hätten, denn es führen weniger schwere Fahrzeuge durch ihre Straße. Gleichwohl sorgen sie sich, dass es noch mehr Baustellenverkehr geben dürfte, wenn das Baugebiet am Wienebüttler Weg quasi freigegeben wird. Wenn alles fertig sei, wollen die neuen Anwohner auch in die Stadt -- nicht alle mit dem Rad. Dazu kommen Baugebiete etwa in Vögelsen -- noch mehr mobile Bewegung. All das sieht auch Martin Lühmann. Der Wirt des Lokals Anno 1900 wohnt mit seiner Familie an der Ecke Lauensteinstraße/Ochtmisser Kirchsteig. Auch sein Haus sei von Senkungen betroffen, sagt er. Dazu komme der Verkehr. Lühmann sitzt für die Grünen im Rat und will das Problem zum Thema machen: "Die Politik muss das ins Auge nehmen." Bekanntlich sackt der Boden am Ochtmisser Kirchsteig vor allem im Bereich des Kreisels an Mönchsgarten kräftig durch. Das ist mit bloßem Auge zu erkennen: Häuser stehen schief, die Fahrbahn verspringt. Auch Lühmann macht auf die Baugebiete aufmerksam, neben den genannten sieht er noch Reppenstedt. Auch von dort werde "jeder Haushalt vermutlich mindestens ein Auto haben. Die Leute fahren auch in die Stadt oder über den Kreideberg, um in andere Stadtteil zu gelangen". So müsse die Ecke, dazu zählten eben auch Bei Mönchsgarten, Wienebüttler Weg und Schomakerstraße, mit mehr Autos und Lastern rechnen. Eine Idee sei, den Ochtmisser Kirchsteig in der Mitte zu unterbrechen, sagt Lühmann, um den Durchgangsverkehr von der Straße zu nehmen: "Man könnte eine Schranke setzen." So könnte etwa die Müllabfuhr weiter zu den Grundstücken gelangen. Das ist allerdings eine Lösung, die lange verworfen ist. In den vergangenen Jahre gab es mehrere Anwohnerversammlungen: Eine Unterbrechung, Höhenbegrenzungen, Einbahnstraßen -- alles abgehakt. Im Kern von Verwaltung und Experten mit dem Argument, dass Autofahrer auf andere Straßen wie eben Mönchsgarten auswichen. Die betroffenen Anlieger zögen wahrscheinlich vor Gericht und hätten gute Chancen, das Konstrukt zu kippen. Damals kamen Verschwenkungen und das Tempolimit von 20 km/h. Im Rathaus sieht man keinen Handlungsbedarf. Sprecherin Moenck erklärt: "Aktuell sehen wir auch keinen Anlass, die bestehenden Beschränkungen für den Ochtmisser Kirchsteig neu zu beurteilen. Die Zufahrtbeschränkungen existieren und bleiben bestehen." Zum Baugebiet Wienebüttler Weg heißt es: "Das Gebiet soll sich vor allem auszeichnen durch gute Fahrrad- und Fußwegeverbindungen sowie Mobilitätsstation, sodass ÖPNV und Fahrrad gut verknüpft werden." Ob es so kommt, wird sich zeigen. Carlo Eggeling Die Bilder zeigen die Situation am Ochtmisser Kirchsteig, an der Lauenstein- und an der Schomakerstraße.

© Fotos: Carlo Eggeling


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