Lüneburg, am Sonntag den 03.08.2025

Carlo Eggeling: Meine Woche. Offen für alles

von Carlo Eggeling am 19.03.2022


Wir haben zu wenig Feuerstellen in der Stadt. Der Marienplatz könnte eine werden. "Wenn man sich die Menschheitsgeschichte anschaut, hat Feuer schon immer Menschen zusammengebracht", habe ich gelesen. Klar, schon vor der Steinzeit war das Leben wohlig. Das ist eine der Ideen, um den Platz schöner zu machen. Man sollte die historische Komponente nicht vergessen. Schließlich hat ein Brandstifter 1959 die Ratsbücherei angesteckt. Der Bestand leidet bis heute darunter. Auch eine zweite Verbindung drängt sich geradezu auf: Denn ebenfalls zu lesen war, dass das Klima-Camp auf der Fläche zu einer dauerhaften Mahnung werden könnte, also wenn nicht gerade Winterpause ist. Liegt an der mangelnden Feuerstelle, denke ich. Wer da denn sitzt, könnte gleichsam theoretisch und praktisch aufarbeiten, was Feinstaub und Co. für die Atemwege der Menschen bedeuten. Das Bundesumweltamt hat nach Untersuchungen mitgeteilt, dass Öfen und Kamine für Atemluft und Gesundheit ähnlich förderlich erscheinen, wie ein Zeltlager an einer Hauptverkehrsstraße. Man liest so Dinge und fragt sich, ob die, die das aufschreiben, nach dem Sinn dessen fragen, was sie da notieren. Ein Anruf bei der Feuerwehr, einer beim Ordnungsamt, einer bei Denkmalschützern -- man könnte danach zumindest Zweifel hegen. Vielleicht auch an der Frage, das Camp überhaupt an diesem Standort zu belassen. Die Resonanz erschien dem geneigten Passanten im vergangenen Jahr gering, die Wirkung überschaubar und die Menge der Tetrapaks recht hoch. Wollte man damals dem alten Oberbürgermeister täglich die Botschaft des nahenden Endes lautstark verkünden, haben wir ja nun eine grüne Rathauschefin, die immer wieder verkündet hat, dass das Thema Klima ihr Kernanliegen sei. Braucht die dann noch eine permanente Erinnerung, dass sie dringend handeln muss? Das weiß sie, schließlich hing in ihrem alten Büro eine Losung Greta Thunbergs: „Change is coming whether you like it or not“. Näher kann man nicht dran sein. Einen zweiten großen Tag der Meinungsfreiheit erlebte ich, als ich mir eine Seite lang Positionen von Impfgegnern, Corona-Skeptikern und anderen durchlesen konnte. In einer Stellungnahme ist zu lesen, dass eine Frau nach einer Impfung starb. Das impliziert, das Serum könne tödlich wirken. Solche Fälle wurden in den vergangenen Monaten des öfteren erzählt. Wenn Gerichtsmediziner die Leichen untersuchten, fanden sie zumeist heraus, dass Vorerkrankungen die entscheidende Rolle für den Tod spielten. Es könnte hilfreich sein, Erzählungen zu überprüfen. Aber ich habe heute in einem weiteren Beitrag zur Kenntnis genommen: Nach so langen Corona-Monaten sei das überflüssig. Jeder wisse Bescheid. Das Leben scheint wie ein Länderspiel, da sitzen vor den Bildschirmen Millionen von Bundestrainern, die sich richtig gut auskennen. Warum es trotzdem Sportberichterstatter gibt, war mir schon immer ein Rätsel. Um nicht falsch verstanden zu werden: Zig Maßnahmen und Verordnungen der jeweiligen Regierungen sind widersprüchlich. Aber eben das zeigen Politiker und Medien immer wieder auf. Einige machen sich diese Mühe ganz selbstverständlich. Übrigens ein Kernmerkmal der Demokratie, schon ein paar Hundert Kilometer östlich schaut es anders aus. Aber das vergessen viele, die sich zwischen Flensburg und Friedrichshafen in einer Diktatur wähnen. Aber wir haben Wochenende. Die Sonne lächelt. Das Leben ist schön. Bitte keine Nickeligkeiten. Falls wieder demonstriert wird: Jeder hat Recht oder auch nicht. Also die anderen nicht. In diesem Sinne. Carlo Eggeling

© Fotos: Carlo


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