Lüneburg, am Montag den 05.05.2025

Chlorgas in Radenbeck

von Feuerwehr am 21.04.2024


Feuerwehrsprecher Claas Steinhauer berichtet

Nebelschwaden ziehen über die Straßen von Radenbeck, viele rote Feuerwehrautos sind vor Ort. Zum Glück war dies am 20. April nur eine Übung der Gefahrgutgruppe der Feuerwehr Ostheide und der Ortswehr Radenbeck. Das angenommene Gefahrgut war Chlorgas, ein Gefahrstoff, der auch in Schwimmbädern zur Desinfektion des Badewassers eingesetzt wird. In der Übung kam eine herkömmliche Nebelmaschine zum Einsatz, also ganz ungefährlich. Bis man Chlorgas mit den Augen sähe, wären extreme Konzentrationen erforderlich.

Zur Beruhigung: Schwimmbäder sind mit sensibler Messtechnik und entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Chlorgas ist 2,5-mal schwerer als Luft und würde sich dementsprechend am tiefsten Punkt in der Umgebung sammeln. Ein Niederschlagen mit Wasser ist möglich, wobei hier Salzsäure entstünde. Immerhin deutlich harmloser.

Vor Ort baute die Ortswehr Radenbeck daher einen Schild aus Wasser auf und speiste dieses mit 600 l/min. So konnte ein großer Bereich im Ort gesichert werden. Die Gefahrgutgruppe rüstete sich mit Chemikalien-Schutzanzügen aus. Ziel der Übung war es nämlich auch, die Handhabung mit den sperrigen Anzügen zu trainieren. Es galt eine Person zu bergen und weitere Aufgaben zu erledigen. Randvolle Wasserbecher mussten abtransportiert werden und mit Klemmbausteinen musste ein dreidimensionales Gebilde nachgebaut werden – per Funk beschrieben.

Lasse Schröder, Übungsleiter und Ortsbrandmeister aus Radenbeck, erklärte den Sinn dieser Aufgaben: „Hierdurch üben die Einsatzkräfte filigranes Arbeiten mit den sonst unhandlichen Anzügen. Die Sicht und das Gehör sind stark beeinträchtigt, weshalb man auch hier besonders die Kommunikation üben muss. Es kann im Einsatz vorkommen, dass man als Einsatzleiter mit einem Fachberater per Funk beschreibt, wie ein Gefahrstoff verschlossen oder gehandhabt werden muss. In dem Fall kommt noch Stress hinzu. Deshalb muss man das immer wieder üben.“

Den Einsatzkräften wurde damit eine kurzweilige Übung für den Ernstfall geboten.

© Fotos: Feuerwehr


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook