Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Dantons Tod im T.3

am 04.02.2016


Ulrike Gronow und Philip Richert in Dantons Tod.

Ab heute, 4. Februar, ist Georg Büchners bekanntes Drama Dantons Tod in einer Fassung für junge Zuschauer ab 16 Jahren im T.3 des Theater Lüneburg zu erleben – natürlich mit den wichtigsten Protagonisten und Szenen im fliegenden Wechsel und in der Sprache Büchners. Für die Regie zeichnet Johan Heß verantwortlich. Das Bühnen- und Kostümbild kreiert Erwin Bode. Bis Ende Mai steht die Produktion insgesamt elfmal auf dem Spielplan; schon jetzt sind alle Vorstellungen ausverkauft. 1794: Fünf Jahre nach dem Sturm auf die Bastille haben die Jakobiner, angeführt von Robespierre, ihre Schreckensherrschaft errichtet. Aus Freunden wurden Feinde. Danton, als Justizminister einst selbst verantwortlich für die «Septembermorde» an unschuldigen Gefangenen, hat nun Zweifel an einer «Tugend, die durch den Schrecken herrschen soll» – aber er wird Robespierre nicht überzeugen können. Indem er sich öffentlich gegen den Strom der Ereignisse stellt, unterschreibt er sein eigenes Todesurteil. Die Revolution hat sich längst verselbstständigt und zur blutigen Diktatur gewandelt. Mit Dantons Tod ist Büchner eine großartige Parabel auf jede denkbare Revolution und auf das menschliche Streben nach Macht, nach Veränderung sowie auf die Manipulierbarkeit des Volkes gelungen. Die Fragen, die Büchner dabei stellt, sind zeitlos: Wie viel Freiheit erlaubt das Gemeinwohl? Wie viel Gewalt erfordert die Gerechtigkeit? Und kann eine «gerechte Sache» die Anwendung von Gewalt legitimieren?

© Fotos: t & w / Andreas Tamme


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