Lüneburg, am Montag den 15.12.2025

Das etwas andere Krippenspiel an Heiligabend

von Carlo Eggeling am 15.12.2025


Caspar, Melchior und Balthasar kommen als Sterndeuter aus dem Morgenland, um dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe in den Stall in Betlehem zu bringen. Die Weihnachtsgeschichte ist ein Klassiker -- kann man sie auch anders erzählen? Na klar, finden Diakonin Saskia Gelhaus-Rienecker und ihre Mitstreiter. Fröhliche Stimmung bei einer Probe in der Kantine der Lebenshilfe. Da tritt eine Katze auf und eine Fledermaus. Ein Hund streicht durch den Raum.

Das Krippenspiel, das Nicolai-Gemeinde und Lebenshilfe an Heiligabend aufführen, zeigt schon an diesem Nachmittag worum es für alle geht: Die Geschichte ein bisschen anders und mit Spaß erzählen. Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen machen mit, ein Dutzend Kinder und ähnlich viele Erwachsene verkleiden sich. Der Fundus sei groß und über Jahre gewachsen, erzählt Saskia Gelhaus-Rienecker. Für jeden ist etwas dabei.

Texte müssen die Akteure natürlich lernen, aber wenn sie ein paar Worte vergessen oder ihnen etwas anderes einfällt -- dann gehört das dazu. Die Szenen hat die Leiterin umgeschrieben und angepasst. Einfache Sprache soll es sein, der Kern der biblischen Geschichte aus dem Matthäus-Evangelium wird vorgelesen.

Die Diakonin arbeitet für die Fachstelle Inklusion des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises, die besteht seit bald einem halben Jahrhundert. Eltern hatten sich -- wie es damals hieß -- für Behindertenarbeit engagiert und den Kreis gegründet. Sie wollten, dass ihre Mädchen und Jungen, so wie andere Kinder und Jugendliche, am Konfirmandenunterricht, an Freizeiten und Chorunterricht teilnehmen konnten. Das ist geblieben; was als besonders galt, ist heute selbstverständlich.

Die Schifferkirche im Wasserviertel plagt bekanntlich das Reißen, sie bröselt, sie kann kein Raum für Probe und Aufführung sein. Deshalb freut sich Nicolai-Pastor Christoph Wiesenfeldt, dass die Lebenshilfe ihre Räume zur Verfügung stellt. Das bedeutet mehr Aufwand, denn deren Werkstätten liegen bekanntlich nicht mitten in der Stadt sondern am Vrestorfer Weg. Doch die Mühen nehmen einige Eltern auf sich, die mit ihren Kindern gekommen sind.

Eine andere Herausforderung stellt sich noch: In die Kirche passen mehr Menschen als in die Kantine. Da sei bei rund 200 Personen Schluss, sagt Diakonin Gelhaus-Rienecker. Doch sie bleibt optimistisch, dass alles klappt. An Heiligabend beginnt die Aufführung um 15 Uhr. Interessierte sollten rechtzeitig da sein. Ein Plus: Auf dem Gelände der Lebenshilfe ist Parken kein Problem.

Und jetzt haben große und kleine Leute keine Zeit mehr für Gequatsche. Sie wollen endlich spielen -- schon bei der Probe macht das Zuschauen jede Menge Spaß. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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