Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Das Personalkarussell im Rathaus dreht sich schon wieder

von Carlo Eggeling am 11.06.2023


Die Stellenausschreibungen fanden sich Tage früher auf dem Portal der Stadt, als dass sie durch das Rathaus in die Öffentlichkeit getragen wurden: Zwei langjährige Kollegen aus der Pressestelle gehen beziehungsweise übernehmen neue Aufgaben. Thorsten Grönemeyer, bislang für den Online-Auftritt zuständig, wechselt in eine Zeitungsredaktion. Für mehr Aufsehen sorgt die Personalie Suzanne Moenck. 17 Jahre lang zeichnete sie für die Pressearbeit der Verwaltung verantwortlich. Lünepost, Landeszeitung, freiberufliches Arbeiten und dann Rathaus waren ihre Stationen. Im Rathaus sorgte die Entscheidung von Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch für Erstaunen: Suzanne Moenck ist eine beliebte und anerkannte Kollegin, die mit großer Kenntnis und engagiert ihren Job erledigt. Künftig soll sie sich um interne Kommunikation und das Online-Zugangsgesetz kümmern.

Die Oberbürgermeisterin erklärt auf Nachfrage: "Neben der internen Kommunikation wird Frau Moenck sich auch um die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes in der Verwaltung kümmern und damit auch maßgeblich um die Schnittstelle zu den Bürger:innen. Es ist gut und wichtig, dass wir das Thema so weiter vorantreiben und unsere Dienstleistungen künftig noch bürgerfreundlicher gestalten können." Da sie sich gut auskenne, sei die Pressesprecherin die "ideale Besetzung".

Im  Statement von Suzanne Moenck finden sich diese Sätze: "Ich kann die neue Aufgabe zeitlich besser mit meiner Familie und meiner ehrenamtlichen Tätigkeit verbinden, da die Arbeit planbarer ist und auch nicht so oft abends oder am Wochenende stattfindet. Ich danke meinem tollen Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die super Zusammenarbeit!" Zudem sei die Aufgabe "reizvoll".

Während sich die Rathausspitze bei der Suche nach einer neuen Kämmerin seit Monaten Zeit nimmt, soll es als Nachfolge für die Leitung der Pressestelle schnell gehen: Die Bewerbungsfrist endet zum 18. Juni. Man könnte meinen, dass die fotointensive Öffentlichkeitsarbeit im Büro der Oberbürgermeisterin als dringender eingeschätzt wird, als die Berufung eines neuen "Finanzministers", der mit einem Haushaltsminus von 40 Millionen Euro zu kämpfen haben wird.

Nachfragen beantwortet das Rathaus nicht mit dem Hinweis, dass es sich um vertrauliche Personalangelegenheiten handle. Allerdings kursiert unter Journalisten und auch in der lokalen Politik bereits ein Name als Nachfolger für Frau Moenck. Und der sorgt für Erstaunen. Der Kollege war lange in Lüneburg als Journalist aktiv, wechselte nach Hamburg, kam zurück und arbeitet nun laut seiner Internetseite als Kommunikationsberater. Das Besondere: Der Betreffende sitzt für die Grünen im Rat. Er hat die Oberbürgermeisterin vor zwei Jahren im Wahlkampf unterstützt.

Ich habe ihn mehrmals angerufen und auf der Mailbox die Bitte um einen Rückruf hinterlassen. Darauf folgte ebenso keine Reaktion wie auf eine E-Mail mit derselben Bitte. So bleibt offen, ob er sich bewerben möchte.   Carlo Eggeling

© Fotos: ca


Kommentare Kommentare

Kommentar von Jürgen Langmach
am 14.06.2023 um 11:34:14 Uhr
Es ist schon erstaunlich, die einen sollen sich nicht bewerben und gehen dann zum Landkreis, die anderen werden nur genommen wenn der entsprechend Stallgeruch vorhanden ist. Öffentlich wird verkündet, die Verwaltung schafft ihr Pensum kaum, aber im selben Atemzug wird rochiert, was bekannter Maßen auch selten reibungslos ist. Die politischen Parteien werden so gut wie garnicht in die Prozesse eingebunden und die so oft verkündete Bürgernähe funktioniert schon bei den Ratsmitgliedern nicht. Schade!


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