Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Dauerkunden der Polizei

von Carlo Eggeling am 28.06.2023


Polizisten sehen die Not und die angeknackste Psyche der Betroffenen -- und wie belastend ihr Verhalten für andere ist. Doch die Justiz entscheidet, wie ein Verfahren läuft. Eine 28-Jährige beschäftigt die Beamten immer wieder, sie kam in Januar in Haft, inzwischen ist sie wieder auf freiem Fuß und beschäftigt die Beamten mit altbekannten Delikten: Beleidigungen, Sachbeschädigung, Bedrohungen. Am Dienstag soll die Frau bei der Ausgabe der Lüneburger Tafel Im Grimm randaliert haben. Der Vorwurf: Beim Anstehen in der Schlage soll die 28-Jährige eine 56-Jährige angepöbelt und ihr mehrfach ins Gesicht geschlagen haben, offenbar ohne Anlass.

Die meiste Wut der Frau richtet sich gegen den Stadtteiltreff Halo an der Lossiusstraße, wo auch Sozialarbeiter der Stadt Büros haben. Der Hintergrund: Aufgrund der psychischen Erkrankung der Lüneburgerin hatte die Sozialverwaltung der Frau ihr Kind entzogen. Das will die Frau augenscheinlich nicht akzeptieren und "rastet aus": Sie hat Scheiben eingeschlagen, Fäkalien verschmiert, ist Mitarbeiterinnen angegangen. In den vergangenen Tagen soll die Frau dort wieder "aktiv" gewesen sein.

Die Frau ist aber nicht nur in Neu Hagen und am Schützenplatz unterwegs, an der Königsberger Straße am Zeltberg soll sie am Sonntag einen Gartenpool aus Kunststoff zerschnitten haben. Anwohner hatten beobachtet, wie die Frau mit einem Messer hantierte. Polizeisprecher Kai Richter sagt: "Wir ermitteln mit Nachdruck in Bezug auf diese Straftaten und prüfen mögliche freiheitsentziehende Maßnahmen auch in Abstimmung mit anderen Behörden und Institutionen."

Die Polizei beschäftigt sich aktuell mit mehreren psychisch auffälligen Menschen. Ein anderer Fall betrifft einen 36-Jährigen. Er hat am Mittwochmorgen an der Michaeliskirche einen Stein in einen Schaukasten geworfen, einen Mülleimer demoliert und ein Plakat abgerissen, notiert der Polizeibericht. Die Beamten stellten ihn später.

Auch er ein Bekannter. Wie berichtet, war der Mann am Wochenende am Kalkberg aufgefallen. Der Obdachlose hatte im Naturschutzgebiet verbotener Weise ein Zelt aufgebaut. Darauf angesprochen, bedrohte er eine Spaziergängerin, die rief auf der Wache an. Die Beamten konnten bei einer Überprüfung auf eine Liste von Vorstrafen und Auffälligkeiten blicken: ähnliche Delikte wie aktuell. Der Mann soll alkohol- und drogenkrank sein, an Psychosen leiden.

Richter schließt auf Nachfrage nicht aus, dass der 36-Jährige etwas mit Taten in Jüttkenmoor zu tun haben könnte -- nicht weit weg vom Kalkberg. Dort ärgern sich Autofahrer über Schäden an ihren Autos. In der Nacht zu Dienstag vergangener Woche, 20. Juni, haben Unbekannte bei mindestens acht Autos Reifen zerstochen und sie zerkratzt, in einem Fall wurde eine Scheibe eingeschlagen. Die Polizei hat noch keine konkreten Hinweise auf den Täter. Möglicherweise hilft eine Belohnung, die jetzt ein Betroffener auslobt. Er stellt 500 Euro zur Verfügung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen. Wer etwas weiß, wendet sich an die Polizei unter 04131 83062215.

Bereits vier Tage zuvor war es ganz in der Nähe zu Zerstörungen gekommen. In der Kleingartenanlage Jägerteich hatten Täter Strom- und Schaukästen zerschlagen sowie ein Gartentor beschädigt. Eins so sinnlos wie das andere. Carlo Eggeling

Das Bild zeigt den Schaden am Wagen eines Betroffenen. 


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Am Mittag rückte die Polizei mit mehreren Streifenwagen nach Oedeme aus. Dort sollte jemand mit einem Messer „herumfucheln“. Vier konnten die Beamten niemand Verdächtiges ermitteln. 

© Fotos: ca / privat


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