Der nächste Abgang im Rathaus
von Carlo Eggeling am 28.08.2024Im Rathaus steht der nächste Abgang einer leitenden Mitarbeiterin an. Die Chefin des Fachbereich Tiefbau und Grün wechselt nach Informationen von LA nach Hamburg. Sie selber will dazu keine Stellung nehmen. Doch welche Auswirkungen hat der Weggang für das Bauressort, da Stadtbaurätun Heike Gundermann in der Vergangenheit immer wieder Personalmangel beklagt hat? So musste die Stadt in der Vergangenheit Projekte schieben beziehungsweise Verlängerungen beantragen, damit Fördermittel nicht verfallen. Das gilt für die Sportanlage Hasenburger Grund.
Aus der Pressestelle des Rathauses heißt jedoch, es gebe positive Entwicklungen: Von den 203 Planstellen im Baubereich seien etwa fünf Prozent nicht besetzt oder "arbeitsvertraglich gebunden". Und weiter: "Weitere Stellen sind zwar relativ frisch besetzt worden, die Personen haben noch nicht oder gerade erst bei der Hansestadt angefangen. Damit ist es uns gelungen, die Personalsituation im Baudezernat gegenüber dem Vorjahr zu verbessern. Unabhängig davon gibt es immer auch Krankheitsausfälle."
Die Stadt suche neue Kollegen, gefragt seien Ingenieure und Technikerinnen, Baumkontrolleure, Forstwirtschaftmeisterinnen und allgemein Sachbearbeiter.
Für den Bereich Straßenbau hat die Verwaltung ein Fünf-Jahres-Programm angekündigt, nach dem die marodesten Straßen instand gesetzt werden sollen. Wenn die Chefin geht, was bedeutet das? Sprecherin Ann-Kristin Jenckel antwortet kurz zusammengefasst, letztlich wenig: "Ein Personalwechsel hat natürlich keine Auswirkungen auf politische Beschlüsse." Aus der Abteilung selber ist zu hören, dass man nahezu vollständig besetzt sei.
Gleichwohl dürfte der Weggang der Bau-Ingenieurin zu spüren sein. Sie arbeitet ein Dutzend Jahre für die Stadt, zeichnet für verschiedene Projekte verantwortlich, gilt als zupackend. In politischen Kreisen wurde sie als mögliche Nachfolgerin für Stadtbaurätin Heike Gundermann genannt, deren Amtszeit 2026 endet.
Was sich fortsetzt, ist der Abschied aus den oberen Etagen der Verwaltung. Abgänge gab es im Finanzressort, im Bereich Ordnung und eben in der Bauverwaltung. Betroffen war zudem das Ressort Soziales und Kultur. Im Rathaus glaubt man sich trotzdem gut aufgestellt. Wie auch andere Städte, die auf vielen Ebenen mit Fachkräftemangel zu kämpfen haben, setze Lüneburg auf verschiedene Kampagnen und Kanäle wie Social media, um neue Mitarbeiter zu finden. Carlo Eggeling
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.