Der unheimliche Brandstifter von Neuhaus

von Carlo Eggeling am 10.04.2024

Zwei Brände zu Beginn des Jahres unter anderem im Keller eines Mehrfamilienhauses in Neuhaus, nun die vermutlich dritte Tat dieser "Saison" -- und dieses Mal besonders dreist: Bereits am Montagabend gegen 20.45 Uhr entdeckte ein Forstarbeiter an einem Waldweg an der Delliner Straße ein Feuer. Der Kollege stieg aus seinem Wagen, erstickte die Glut und informierte die Polizei. Als er zu seinem Auto zurückkehrte, stand er vor einem platten Reifen, ein Unbekannter hatte zerstochen.

Die Polizei geht von Brandstiftung aus und reiht den Vorfall in Dutzende Taten ein, die sich in den vergangenen gut zweieinhalb Jahren ereignet haben. In Neuhaus selber steckte der Täter immer wieder Gelbe Säcke und Unrat an, dazu kommen in der wärmeren Jahreszeit zig Flächen- und Waldbrände rund um den Ort. Eine extreme Belastung für die Feuerwehrleute, die zeitweilig kaum aus ihren Stiefeln kamen -- wieder und wieder mussten die Männer und Frauen los. Feuerwehrsprecherin Claudia Harms hatte über die Strapazen berichtet, wenn sie und ihre Kameraden in schwerer Kluft im heißen Sommer im Wald im Einsatz sind.

Im aktuellen Fall sieht Polizeisprecher Michel Könemann eine besondere Komponente. Der Täter geht gegen den Wagen des Forst-Kollegen vor, während der löscht. Das heißt zum einen, der Brandstifter war wahrscheinlich noch am Tatort. Zum anderen könne es für einen hohen psychischen Druck sprechen: Es könne die Besessenheit sein, ein großes Feuer zu verursachen und auf die Flammen zu blicken.

Hinweise an die Polizei Lüchow: 05841-122-0. Carlo Eggeling

© Fotos: ca

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