Lüneburg, am Dienstag den 20.05.2025

Die Arbeit dürfte politischer werden

von Carlo Eggeling am 31.01.2023


Die Suche war nicht einfach, Stellenanzeigen, ein riesiges Plakat an der Herberge Beim Benedikt, doch über Monate wollte niemand die Leitung der Unterkunft übernehmen. Am Ende klappte es durch ein persönliches Gesprächen des Geschäftsführers der Lebensraums Diakonie, Michael Elsner, und Thorben Peters. Der Sozialarbeiter hat seinen Posten Mitte Januar übernommen. Nun gab es eine offizielle Erklärung dazu.



Elsner sagt, er freue sich auf die Zusammenarbeit. Eine besondere Herausforderung liege in den kommenden Jahren in "der wirtschaftlichen Entwicklung sowie der wachsenden Anspannung auf dem Wohnungsmarkt". Der "Bedarf an Hilfe für obdachlose Menschen" werde wahrscheinlich zunehmen. Peters ergänzt, "Lebenskrisen, Wohnungsnot, unzureichende Hilfe bei psychischen sowie sozialen Problemen", die dazu beitrügen, "weshalb Menschen auf der Straße landen", seien auch ein politisches Thema: "Diese anzugehen hätte nicht nur eine vorbeugende Wirkung, sondern würde uns dabei helfen, Menschen in ein würdevolles Leben zu begleiten."



Politisch zu argumentieren, mag auch Grund sein, Peters einzustellen. Er ist als Kreisvorsitzender der Partei Die Linke aktiv, engagiert sich auf Landesebene. In Gesprächen mit Stadt und Kreis, für die der Herbergsverein Menschen unterbringt, dürfte es auch darum gehen, diese stärker in Verantwortung zu nehmen.

Peters nennt Aufgaben und Projekte, die in den kommenden Monaten und Jahren anstehen. So soll die sogenannte Baracke abgerissen werden, das Hinterhaus der Haupthauses am Kalkberg. Dort soll ein Neubau entstehen. Die Menschen, die jetzt hier leben, sollen in das ehemalige Lokal Adlerhorst an den Sülzwiesen umziehen. Auch eine zweite Zufahrt auf das Gelände Beim Benedikt ist eine Idee. Als es kürzlich brannte, hatte die Feuerwehr Probleme, mit ihren schweren Fahrzeugen durch das enge Tor zu kommen. Fahrer müssen den idealen Winkel treffen, sonst dauert das Rangieren -- schlecht, wenn es sehr schnell gehen muss.



"Die Hebergeplus bietet für rund 100 obdachlose Menschen Unterkunft, Begleitung und Unterstützung, deren Lebensverhältnisse gekennzeichnet sind durch Armut, gesellschaftliche Isolation, psychische Auffälligkeiten und seelische Behinderungen", heißt es vom Lebensraum Diakonie. Zudem hat die Organisation in der Regionen Wohnungen angemietet, in denen sie Menschen unterbringt. Kosten werden mit den Sozialbehörden abgerechnet. Carlo Eggeling

© Fotos: Die Linke/ca


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