Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Unterkünfte dringend gesucht

von Christiane Bleumer am 06.11.2015


Bezahlbarer Wohnraum wie hier in der Wallstraße ist selten in Lüneburg.

Noch gibt es einige freie Plätze. "Wir haben momentan die Möglichkeit, weitere 43 Flüchtlinge unterzubringen", rechnete Pia Steinrücke, Lüneburgs Bildungsdezernentin, bei der gestrigen (5. November) Ratssitzung vor. Bei einem Schnitt von 31 Zuwanderungen pro Woche reiche das also noch etwa eineinhalb Wochen, machte sie die Situation deutlich.

Daher ist die Verwaltung permanent auf der Suche nach neuen Unterkünften, plant Erweiterungen und prüft Immobilien auf ihre Tauglichkeit, Flüchtlinge aufzunehmen. So werde zum Beispiel im Moment ein leerstehendes Mietshaus in der Goseburg untersucht, das über vier Wohnungen verfügt, berichtete Stadtbaurätin Heike Gundermann aus der täglichen Arbeit. Auch diverse Hotels und Ferienwohnungen würden abgefragt.

Gleichzeitig sind schon etliche baurechtliche Vorschriften gelockert worden, um den Kommunen die Arbeit zu erleichtern und die Entscheidungen zu beschleunigen. Denn die Stadt stellt sich zwar auf die Ankunft der Menschen ein, aber genaue Prognosen wann und wie viele Personen noch kommen, sind nicht möglich, was die Planungen erschwert. Deshalb hat die Stadt Lüneburg nun einen Notfallplan erarbeitet, der gestern vorgestellt wurde und auch die Unterbringung in Sporthallen vorsieht. Dieser greift beispielsweise, wenn Unterkünfte nicht rechtzeitig fertig gebaut werden konnten, es etwa Lieferschwierigkeiten bei den Baumaterialien gibt oder wenn unerwartet mehr Flüchtlinge kommen als die regulären Unterbringungen aufnehmen können.

Um Wohnraum ging es auch in einem Antrag der CDU, der mit vier Maßnahmen, wie etwa der Einführung einer Wohnbauflächenpotentiale-Karte oder der Errichtung einer Ansprechstelle für Baugemeinschaften die Entwicklung des sozialen Wohnungsmarktes forcieren sollte. Auch wenn alle Ratsmitglieder mit der CDU übereinstimmten, dass es viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum in Lüneburg gibt, lehnten doch die meisten den Antrag als ungeeignet ab. Auch die Verwaltung hatte in ihrer Stellungnahme ausgeführt, dass zwei Vorschläge rechtlich nicht zulässig seien und die anderen Punkte gängige Praxis in der Stadt Lüneburg seien.

© Fotos: Bleumer


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