Lüneburg, am Donnerstag den 30.10.2025

Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeisterin

von Carlo Eggeling am 29.10.2025


Die Auseinandersetzung um die Kita in Tosterglope spitzt sich weiter zu. Nach einer Informationsveranstaltung am Dienstagabend hat ein Elternteil jetzt Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Samtgemeindebürgermeisterin Uta Kraake und ihren Ordungsamtsleiter eingereicht, er ist für die Dahlenburger Kitas zuständig. Das Schreiben, das per Mail an Mitglieder des Samtgemeinderats ging, liegt LA vor, letztlich bezichtigt die Beschwerde die beiden, die Unwahrheit gesagt zu haben.

Darin heißt es: "So wurde unter anderem mitgeteilt, dass die eingeleiteten Personalmaßnahmen nicht auf Beschwerden von Eltern oder Mitarbeitenden beruhen, dass keine Mitarbeitergespräche geführt worden seien und dass es sich bei den Entscheidungen ausschließlich um interne Vorgänge handele, die Eltern nichts angingen.

Diese Darstellung steht jedoch im Widerspruch zu mir vorliegenden Informationen. Mir liegen Eingangsbestätigungen vor, dass sowohl das Jugendamt des Landkreises Lüneburg als auch das Regionale Landesamt für Schule und Bildung bereits Wochen zuvor in die Situation eingebunden waren und entsprechende Schreiben erhalten haben. Ebenso wurde durch mehrere Mitarbeitende der Einrichtung bestätigt, dass Gespräche mit Vertretern der Samtgemeinde stattgefunden haben.

Ich sehe in diesem Verhalten einen Verstoß gegen die Pflicht zur sachgerechten und wahrheitsgemäßen Information der Elternschaft sowie gegen die im § 22a Abs. 2 Nr. 1 NKiTaG verankerte Verpflichtung zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Träger und Erziehungsberechtigten."

Uta Kraake will sich "nicht über die Presse äußern", das sei nicht hilfreich: "Ich appelliere an die Beteiligten, direkt das Gespräch mit mir zu suchen." Daher habe sie auch einen Fragenkatalog nicht beantwortet, den LA vergangene Woche an die Verwaltung des Fleckens geschickt hatte.

Wie berichtet, gärt es in Tosterglope. Zunächst hatten sich Eltern an LA gewandt und über Probleme mit der Leitung der „Wurzelzwerge“ berichtet. Daraufhin meldeten sich andere Väter und Mütter, die die Vorwürfe überzogen fanden und sich zufrieden äußerten.

In der Folge kam es zu einem Gespräch mit ehemaligen und aktuellen Mitarbeiterinnen der Kita. In Kürze: Die Leitung der Kita und ihre Stellvertretung verhielten sich gegenüber den Beschäftigten nicht angemessen. Binnen eines guten Jahres seien vier Kolleginnen gegangen, andere seien langzeit erkrankt. Das Haus beschäftigt nach deren Angaben sieben Mitarbeiterinnen im pädagogischen Bereich.

Mehrfach habe man das Gespräch mit der Samtgemeinde gesucht. Geändert habe sich nichts. Man habe den Personalrat hinzuziehen wollen, Termine seien abgesagt worden. LA fragte bei der Mitarbeitervertretung nach, die wollte sich nicht äußern.

Da die Beschwerde an den Samtgemeinderat ging, wäre es naheliegend, dass die Politik sich mit dem Thema beschäftigt. Die Hoffnung der Samtgemeindebürgermeisterin auf Ruhe, um eben Ruhe in die Kita zu bringen, dürfte angesichts der aufgeheizten Stimmung erst einmal eine Hoffnung bleiben. Carlo Eggeling

© Fotos: Leser


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