Drei Loklegenden halten in Lüneburg
von Hajo Boldt am 19.09.2025Ein seltenes Schauspiel bot sich am Freitag im Bahnhof Lüneburg: Mit rund 165 Minuten Verspätung erreichte der historische Sonderzug der Eisenbahnfreunde Nordwestmecklenburg um 16.05 Uhr den Bahnsteig – geplant war die Einfahrt bereits für 13.20 Uhr.
Grund waren Bauarbeiten auf der Strecke. Für Eisenbahnfreunde war das lange Warten jedoch schnell vergessen, denn die Zugkomposition war eine kleine Sensation.
Der Sonderzug legte in Lüneburg einen kurzen Halt von einigen Minuten ein. Dabei konnten zahlreiche Bahnfreunde die außergewöhnliche Bespannung aus nächster Nähe bestaunen.
An der Spitze zog die legendäre V200 der Deutschen Bundesbahn den Zug. Mit ihren beiden Maybach-Motoren und zusammen 2.700 PS ist sie das Sinnbild der Wirtschaftswunderzeit. Direkt dahinter lief die dänische NOHAB MY 1131 von 1957 – eine elegante „Rundnase“ mit amerikanischer GM-Technik und 1.950 PS.
Diese Kombination allein hätte schon Begeisterung ausgelöst.
Doch der Zug hatte noch eine Überraschung zu bieten: Am Schluss hing die 151 062-7, eine mächtige Güterzug-E-Lok der 1970er Jahre. Mit 8.550 PS Leistung und in auffälliger Sonderlackierung mit Comic-Gesicht war sie ein echter Hingucker.
So vereinte der Sonderzug gleich drei Loklegenden in einem Zug:
• die V200 als Symbol der 1950er,
• die NOHAB als europäische Export-Ikone,
• und die Baureihe 151 als Kraftpaket der 1970er.
Als der Zug nach wenigen Minuten weiter in Richtung Lübeck rollte, war für die vielen Eisenbahnfreunde in Lüneburg klar: Das lange Warten hatte sich mehr als gelohnt.
Text/Foto/Video Hajo Boldt
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