Lüneburg, am Samstag den 07.06.2025

Ein Bett im Kornfeld: Wiesenweihen brüten in Getreidefeldern

von Landkreis Lüneburg am 05.06.2025


Ein Bett im Kornfeld:
Wiesenweihen brüten in Getreidefeldern

(lk) Kurz vor Beginn des Sommers kehren viele Vögel aus dem Süden in den Landkreis Lüneburg zurück, darunter auch die sehr seltene Wiesenweihe. Sie brütet mit Vorliebe in Getreidefeldern, bevorzugt in Wintergerste oder Winterweizen – aber wenn diese gemäht wird, sind die meisten Jungtiere noch nicht flügge. Auch deswegen ist die Wiesenweihe besonders gefährdet. Daher ruft der Landkreis Lüneburg zur Mithilfe auf, um die Wiesenweihe zu schützen.

Die aktiven Vogelfreunde der Lüneburger Wiesenweihen-Gruppe sind bereits seit Anfang Mai mit dem Fernglas und Spektiv intensiv auf der Suche nach balzenden Wiesenweihen. Dabei haben sie erste Brutstandorte bereits ausgemacht. „Der Wiesenweihen-Gruppe gilt unser Dank für ihr aktives Engagement zum Schutz der Vögel“, hebt Elke Benecke von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Lüneburg hervor. Im letzten Jahr konnten bereits mehrere Jungvögel durch ihre Meldungen geschützt werden. „In diesem Jahr sind vermutlich noch einige Paare auf der Suche nach einem geeigneten Standort“, sagt Benecke. Diese gilt es zu schützen.

Brutstandorte oder Sichtungen von Wiesenweihen auf bewirtschafteten Feldern sollten umgehend gemeldet werden: Entweder per Mail an die Wiesenweihen AG unter wiesenweihe@vogelkunde-lueneburg.de oder an Elke Benecke vom Fachdienst Umwelt des Landkreises Lüneburg per Mail an elke.benecke@landkreis-lueneburg.de sowie telefonisch unter der 04131-26 1362.

Die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirten spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Art. Wird ein Nest entdeckt, dann setzt sich die Untere Naturschutzbehörde in Kontakt mit den Bewirtschaftenden. Unter Umständen wird ein etwa 50 mal 50 Meter großer Bereich bestimmt, der in diesem Jahr von der Mahd ausgespart wird. Dafür leistet das Land Niedersachsen eine Entschädigung an die Landwirte. Der Fachdienst Umwelt des Landkreises Lüneburg spricht die Besitzerinnen und Besitzer an und organisiert die Entschädigungszahlungen für die nicht bewirtschafteten Flächen.

Woran ist die Wiesenweihe zu erkennen? Die Männchen sind erkennbar an der grauen Färbung mit schwarzen Flügelspitzen, die Weibchen sind braun gefärbt und weisen einen weißen Fleck oberhalb des Schwanzes auf. Aufgrund der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume, wie offene Niedermoore und Heiden, weicht sie zunehmend auf Getreidefelder aus. Während die Weibchen brüten und die Jungen hudern und bewachen, versorgt das Greifvogelmännchen die Brut mit Nahrung. Auffällig ist die Futterübergabe im Flug: Das Männchen lässt die Beute fallen, das Weibchen fängt sie in der Luft auf.

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der Lüneburger Wiesenweihen AG unter www.vogelkunde-lueneburg.de/wiesenweihenschutz/.

© Fotos: Finn Seixas


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