Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Ein Lebwohl für Alt-Landrat Wolfgang Schurreit

von Carlo Eggeling am 25.10.2024


Das Trio war eine "sichere Bank" für Stadt und Kreis Lüneburg, bilanzierte Axel Plaue, der von 1986 bis 2008 für die SPD im Landtag saß, drei Jahre als SPD-Fraktionsvorsitzender. Die glorreichen Drei waren Uwe Inselmann und Wolfgang Schurreit als Landtagsabgeordnete und Ulrich Mädge von 1991 an als Oberbürgermeister. Sie hätten in Hannover eine große "Durchschlagskraft" besessen als Anwälte der Region. Der Lehrer Schurreit sei eine "ehrliche Haut" gewesen, ein verbindlicher und verbindender Mann mit großer Sachkenntnis, mit dem Blick auf ganz Niedersachsen, auch wenn ihm Lüneburg besonders am Herzen gelegen habe.

Viel Anerkennung und warme Worte am Freitagnachmittag im TNT-Saal des Theaters für Wolfgang Schurreit. Der Alt-Landrat, das Ehrenamt hatte er von 1991 bis 1996 inne, ist verstorben. Freunde und Wegbegleiter hatten zu einem Gedenken eingeladen. Rund 80 Gäste aus Politik, Verwaltung, Verbänden und natürlich seine Familie waren gekommen, um dem Kirchgellersener Sozialdemokraten, der in den letzten Jahren mit seiner Frau überwiegend in der Provence lebte, Adieu zu sagen.

Für den ASB erinnerte Andrea Schröder-Ehlers an die Verdienste Schurreit für die Hilfsorganisation, der er fast drei Jahrzehnte ehrenamtlich in leitender Funktion verbunden war. in dieser Zeit baute der ASB sein Angebot unter anderem im Bereich Pflege und Hilfsleistungen aus.

Christoph Steiner, ein Vierteljahrhundert Chefredakteur der Landeszeitung, beschrieb, wie sich Schurreit für die finanzielle Förderung des Theaters einsetzte und Geld in Hannover loseiste. Nach der Wiedervereinigung war ihm die Rückgliederung des Amts Neuhaus eine Herzenssache. Aber auch die Fusion der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule zur Universität und dem Wandel der Scharnhorst-Kaserne zur Campus-Uni trieb er voran -- und besorgte mit Inselmann Millionen der Landesregierung. Er nutzte beste Verbindungen im Land, die Nähe zum damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder.

Zustimmung aus dem Publikum für Steiners Satz, Schurreit habe ganz selbstverständlich den Menschen zugehört und zu den Leuten gehört. "Das wünscht man sich heute von Politikern." Humor, Schlitzohrigkeit, die Gabe, andere zu begeistern und einzubinden -- so nahmen ihn viele wahr, die mit ihm zu tun hatten.

Ein sichtlich bewegter Alt-OB Ulrich Mädge, sagte seinem Freund Lebwohl. Mädge ist der Letzte des schlagkräftigen Trio aus der "Blütezeit der Sozialdemokratie". Uwe Inselmann starb 2002, Schurreit im August dieses Jahres, als er wegen Herzproblemen nach Deutschland gekommen war. Schurreits Devise sei gewesen, Politik sei ein Zusammengehen auf Zeit, auch innerhalb einer Partei. Mädge sagte den Gästen, dass so viele gekommen seien, zeige, dass Wolfgang in diesem Punkt Unrecht gehabt habe. Das lag daran, dass er ein besonderer Mann war. Ein Freund. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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