Ein Drama, das wohl weniger dramatisch ist

von Carlo Eggeling am 26.11.2024

Für die die Polizei ist es eine Schlägerei, deren Umstände offen sind. Die Nachwuchsorganisation der CDU, die lokale Junge Union, letztlich ein Beispiel "für mangelnde Integrationsbereitschaft von gewissen Menschen mit Migrationshintergrund, die vor brutaler Gewalt gegen deutsche Mitbürger nicht zurückschrecken". Gleichwohl wolle man niemanden "unter Generalverdacht" stellen. Das Opfer sei ein Vorstandsmitglied der JU.

Im Polizeibericht liest sich das Ganze weniger dramatisch. Demnach ist am Montagnachmittag am Schulzentrum Kaltenmoor ein 24-Jähriger aus ungeklärter Ursache von einer Gruppe Jugendlicher verprügelt worden. Zur Nationalität sagt die Mitteilung nichts. Das Opfer erlitt Verletzungen im Gesicht, kam ins Krankenhaus. Wie schwer die Verletzungen sind, sei unklar, sagt Polizeisprecher Michel Koenemann. Sicher sei jedenfalls, der Mann habe keine Stich- oder Schnittverletzungen erlitten. In der Mitteilung der JU ist von einem Messer die Rede. Die Polizei keins sichergestellt.

Warum es zu der Auseinandersetzung kam, sei unklar. "Wir haben Schilderungen von Zeugen, also nur von einer Seite", sagt Koenemann. Seine Kollegen seien dabei, die Hintergründe und Umstände zu klären. Bislang habe man aber keine "Hinweise auf einen politischen Hintergrund".

Eben den legt die Mitteilung der JU nahe: "Wir als Kreisverband werden diese Spirale der Gewalt nicht weiter tolerieren und uns für eine
Stärkung der niedersächsischen und der Lüneburger Polizei einsetzen." Eine Spirale der Gewalt konstatiert die Polizei hingegen nicht. Es bleibt zudem offen, ob mehr Polizei spontane Übergriffe verhindern könnte. Carlo Eggeling

© Fotos: ca

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