Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Eine dramatische Geschichte mit Musik

von Christiane Bleumer am 23.03.2016


Am Karfreitag wird das Oratorium Johanna auf dem Scheiterhaufen (Jeanne d’Arc au bûcher) von Arthur Honegger in der Lüneburger St. Johanniskirche aufgeführt.

Es ist ein musikalisches Werk, zu dem wohl nicht jeder sofort einen Zugang findet. "Es gibt Filmmusik, gregorianische Gesänge, dazu barocke Tänze und kunstvolle Fugen" gab Joachim Vogelsänger daher in seiner gestrigen (22. März) Einführungsveranstaltung im Museum Lüneburg einen ersten Überblick über das Oratorium "Johanna auf dem Scheiterhaufen" von Arthur Honegger, das am Karfreitag, 25. März, um 20.00 Uhr in der St. Johanniskirche aufgeführt wird.

Unter dem Motto "Wer mehr weiß, hört auch mehr" machte Joachim Vogelsänger Lust auf ein Werk, das allein wegen des großen Aufführungsaufwandes nicht zum Standardrepertoire gehört. "Es ist eine illustrierte Geschichte mit moderner Musik", fasste er den Charakter kurz zusammen.

Der französische Originaltitel lautet "Jeanne d’Arc au bûcher" und erzählt wird die Geschichte der Johanna von Orléans, die der Komponist in ein dramatisches Oratorium in 11 Szenen verpackt hat. Seine konzertante Uraufführung fand am 12. Mai 1938 im Musiksaal des Stadtcasino Basel statt. Der Aufwand für das rund 75minütige Werk ist enorm. Neben der St. Johanniskantorei tritt auch die Jugendkantorei auf, und zusätzlich zu den Gesangssolisten werden vier Sprecher benötigt. Auch das Orchester sei besonders auf Seiten der Bläser stark besetzt, so Vogelsänger, der mit Hörbeispielen half, in die Welt Johannas und auch Honeggers einzutauchen. Glockengeläut, Spottchöre, aber auch die Visionen Johannas spielen eine große Rolle in Honeggers Werk. Doch ebenso gehören absurde Szenen oder Phasen des Oratorium, die "wie Breitwandkino" anmuten, dazu, so der Kirchenmusikdirektor, der gestern abend bei den Besuchern die Neugier weckte, ein außergewöhnliches Werk der Musikgeschichte zu entdecken, das mit seinen vielen Facetten auch die Entwicklung der Musik des 20. Jahrhunderts widerspiegelt.

© Fotos: Bleumer


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