Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Eine gute Lüneburger Familientradition

von Carlo Eggeling am 07.10.2024


Mit einer besonderen, aber typischen Geste nahm der Lüneburger Unternehmer Wilhelm Westermann 1996 das Große Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens von Regierungsvizepräsident Muthard Hackbarth entgegen. Der Chef der Firma Roy Robson bedankte sich bei einer Feierstunde in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg mit einer Stiftung von 100 000 Mark für die Universitätsgesellschaft. "Dieser Betrag dient als Kapital für den Ehrensenator-Westermann-Preis, der in Höhe von 5 000 Mark erstmals 1997 verliehen wird", notierte die Landeszeitung damals. Westermann, erster Ehrensenator der Lüneburger Universität, hob hervor, dass mit diesem Preis herausragende wissenschaftliche Leistungen im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ausgezeichnet werden sollen.

Die Familie Westermann setzt die Tradition des verstorbenen Wilhelm Westermann (1926 – 2012) fort, am 14. November verleiht die Universitätsgesellschaft im Unternehmen an der Bleckeder Landstraße den Preis, Titel der Arbeit: „Wenn Führungskräfte zum Vorbild werden (sollen). Eine Untersuchung der Volkswagen-internen Maßnahmen ‚Role Model Programme‘ aus Sicht des Organisationskultur-Ansatzes“, zum Thema spricht Dr. Thymian Bussemer, Bereichsleiter HR Strategie & Innovation der Volkswagen AG.

Westermann war der Wissenschaft lange verbunden. „Weltweit bestimmen Bildung und Ausbildung den Wettbewerb. Mit der Universitätsstadt Lüneburg ist der Region Ost-Niedersachsen ein Stück Zukunft geschenkt worden", sagte Wilhelm Westermann zu seinem Engagement. Der mittelständische Unternehmer gehörte 1987 zu den zehn Gründungsmitgliedern der „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule Lüneburg" und war bis 1990 deren Vorsitzender. Aus diesem noch von Hochschulrektor Prof. Helmut de Rudder angeregten Kreis ging die Uni-Gesellschaft hervor.

In einem Beitrag für die LZ lobte der ehemalige Chefredakteur Helmut Pless 1997 den Einsatz des Unternehmers:
>>Als Westermann und seine Weggefährten buchstäblich mit dem Hut in der Hand für ihren Förderverein warben, klopften sie oft an verschlossene Türen. Aber mit einem Einstand von 50 000 Mark für die Bibliothek, die Westermann selbst in größeren und kleineren Brocken sammelte, begann der Brückenschlag zwischen der akademischen Insel Universität und ihrem Umfeld.
Mit Präsident Prof. Hartwig Donner, allen Professoren und der rasch wachsenden Zahl von Studierenden suchte und fand die junge Universität erstaunlich rasch Aufmerksamkeit und Anerkennung" durch die Region Ost-Niedersachsen.
Wo staatliche Mittel von Bund und Land nicht reichten, wo mancherlei studentische Projekte und Aktivitäten von Finanznöten bedrängt waren, wo internationale Kontakte zu pflegen waren, sprang die Uni-Gesellschaft oft als letzte Rettung ein. Im Gästehaus sind vier Räume von der Uni-Gesellschaft ständig durch wichtige Gäste belegt."<<

Heute engagiert sich Enkel Frederick Westermann, Geschäftsführer ROY ROBSEN FASHION GMBH & CO. KG, im Vorstand der Universitätsgesellschaft. Die definiert ihren Ansatz so: "Ob Startup Weekend oder studentisches Kulturfestival mitten in der Stadt: Wir möchten ein offenes, austauschfreudiges Klima zwischen der Leuphana Universität und den Menschen in Lüneburg und der Region pflegen. Dazu gehört für uns auch die finanzielle Förderung von Initiativen und Projekten, die sich den gesellschaftlichen Dialog zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden und Mitarbeitenden der Universität und ihrem gesamten Umfeld in der Region zum Ziel gesetzt haben." Carlo Eggeling

Wer mehr erfahren möchte: ug-lg.de

© Fotos: ca / Zitat LZ


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