Eine Minderheit bestimmt die Richtung?
von Winfried Machel / Klimakollektiv am 10.11.2025Nach Stopp der A26: Klimaaktivisten feiern Erfolg – doch was will die Mehrheit?
Die Planungen zur A26 sind vom Tisch – der Druck von Klimaaktivisten hat gewirkt. Das Bundesverwaltungsgericht stoppte das Milliardenprojekt, weil Umweltauswirkungen und Klimaschutzbelange nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Für die Aktivisten ein großer Sieg. Doch die Frage steht im Raum:
Ist es richtig, dass eine vergleichsweise kleine, aber lautstarke Gruppe so großen Einfluss auf Entscheidungen nimmt, die viele Menschen betreffen?
Spiegelt dieser Protest tatsächlich den Willen der Mehrheit wider – oder setzt hier eine engagierte Minderheit ihre Ziele gegen die Interessen der Allgemeinheit durch?
Was meinen Sie? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in die Kommentare.
Pressemitteilung des KlimaKollektivs
A26 erfolgreich verhindert – als nächstes folgen A39 und A20!
Lüneburg, 9. November 2025
Anfang Oktober hat das Bundesverwaltungsgericht die Planungen zur A26 kassiert. Nach Auffassung des Gerichts wurden die Umweltauswirkungen und Klimaschutzbelange nicht ausreichend berücksichtigt. Das Bundesverkehrsministerium hat das Milliardenprojekt daraufhin von seiner Finanzierungsliste gestrichen. Damit rückt der Bau der seit Jahren umstrittenen Trasse, die die A1 mit der A7 verbinden sollte, in weite Ferne.
Das KlimaKollektiv sieht in dieser Entscheidung ein Signal für andere Autobahnprojekte: Auch die A39 und die A20 in Niedersachsen seien – so die Aktivisten – „völlig aus der Zeit gefallen“.
„Nicht nur die A26 ist ein weiteres sinnloses Autobahnneubauprojekt, das Natur und Klima zerstört. Die geplanten Neubauten A39 und A20 stellen aus Naturschutzsicht die schlimmsten geplanten Autobahnprojekte in Deutschland dar. Sie sollen durch Moorgebiete und Flora-Fauna-Habitate verlaufen“, sagt Volker Constien vom KlimaKollektiv.
Nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus verkehrspolitischer Sicht stoßen neue Autobahnen zunehmend auf Kritik. Statt Milliarden in klimaschädliche Bauprojekte zu investieren, solle das Geld nach Ansicht der Aktivisten besser in die Schiene fließen – etwa in den Ausbau des Bahnnetzes oder die Reaktivierung stillgelegter Strecken.
„Um neue Autobahnen zu bauen, müssten extrem viele Ressourcen aufgewendet werden – um letztlich noch mehr Autoverkehr zu erzeugen. Was es stattdessen braucht, sind Investitionen in ein dichtes Bahnnetz und zuverlässige, barrierefreie Bahnverbindungen“, sagt Theresa Korn vom KlimaKollektiv.
Noch ist kein Meter der A39 gebaut. Das KlimaKollektiv setzt sich dafür ein, dass ein grundlegendes Umdenken in der Verkehrspolitik stattfindet – weg vom Straßenbau, hin zu klimafreundlicher Mobilität.
Foto: Kritiker der A39 im Lüner Holz, einem Lüneburger Waldgebiet, das teilweise gerodet werden soll, um die Bundesstraße massiv zu erweitern. Foto vom 31.10.2025, KlimaKollektiv Lüneburg.
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