Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Eine Stadt auf schwankendem Grund

am 04.02.2016


Beate Weidenhammer und Sigrid Meßner schlüpfen in die unterschiedlichsten Rolen.

Am morgigen Freitag, 5. Februar, hebt sich der Vorhang für die Szenencollage Senkungen – Das Stadtprojekt über eine Stadt auf schwankendem Grund im T.NT Studio des Theater Lüneburg. Jahrhundertelang wurde in Lüneburg Salz abgebaut. Die Folgen sind sichtbar zu spüren: Bei einem Spaziergang durch die westliche Altstadt sieht man gerade Ebenen nur selten. Häuser verformen, biegen und bewegen sich. Jedes Haus hat seine eigene Senkungsgeschichte. Nach genau diesen besonderen Geschichten hat die Berliner Gruppe «lunatiks produktion» in einer umfangreichen Recherche gesucht. Wann und unter welchen Umständen wurden die Häuser erbaut, welche Familien haben dort gelebt, und welche Geschäfte wurden gegründet?

In Zusammenarbeit mit einem Seminar der Leuphana Universität Lüneburg hat die Gruppe zahlreiche Interviews mit derzeitigen und ehemaligen Altstadt-Bewohnern geführt. Auf Grundlage dieser Gespräche ist ein virtuelles und fiktives Panorama der Stadt entstanden, das auf der T.NT-Bühne neu errichtet wird. Im Fokus stehen die westliche Altstadt sowie die Bereiche Ochtmisser Kirchsteig und Frommestraße. In der Regie von Janette Mickan, die gleichzeitig für den Text der Szenencollage verantwortlich zeichnet, stehen Beate Weidenhammer und Sigrid Meßner auf der Bühne. Als Videokünstlerin unterstützt Melanie Zemmler die Produktion, das Bühnen- und Kostümbild stammt von Barbara Bloch. Das Projekt wird großzügig gefördert von der Allianz Stiftung, Agentur Schöbel und von der Lüneburger Bürgerstiftung. Bis zum 8. Mai wird Senkungen insgesamt zehnmal im T.NT Studio gezeigt. Die ersten beiden Vorstellungstermine sind ausverkauft. «lunatiks produktion» entwickelt Theaterprojekte, Performances und Installationen, die sich als Forschungsarbeit mit den Mitteln des Theaters begreifen. Die Projekte setzen sich mit historischen Ereignissen, Schauplätzen und Biographien oder mit aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen auseinander. Ausgangspunkt sind stets umfangreiche Recherchen, Gespräche mit Beteiligten und Experten sowie Archivarbeit. Erst auf der Grundlage dieser Forschungen entstehen Texte, Spielregeln und Gestalt der Aufführung.

© Fotos: t & w / Andreas Tamme


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