Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Eine unpolitisch-politische Position

von Carlo Eggeling am 14.01.2024


Feuerwehren halten sich aus der Politik raus, daher ist es ungewöhnlich, dass die Neuhauser Brandbekämpfer Stellung beziehen und dazu aufrufen, eine Petition zu unterzeichnen für den Bau einer Brücke über die Elbe. Feuerwehrsprecherin Claudia Harms, sie hat den Aufruf mitunterzeichnet, sieht das Ganze weniger politisch, sie verweist auf den Alltag für die Blaulicht-Aktiven und die Bürger.
„Einsatzkräfte kommen nicht auf direktem Weg über die Elbe ins Amt Neuhaus und wieder heraus.“

Sie nennt „unpolitische Beispiele“: Am Einsatzort müsse man länger auf die Polizei warten, um eine Einsatzstelle zu übergeben. „Fährt keine Fähre, müssen die Beamten über eine der Elbrücken außenrum fahren“, sagt die Sprecherin — Strecken von bis zu 80 Kilometer. Je nachdem, ob die Kollegen den Weg über Dömitz oder Lauenburg nehmen, macht das 30 bis 50 Minuten aus. Gerade bei bei schlechtem Wetter.

Die Feuerwehr sei in dieser Zeit „nicht einsatzfährig“, auch müssten die Ehrenamtlichen in ihren Berufen arbeiten: „Nicht jeder Chef hat immer für alles Verständnis.“

Der Rettungsdienst sei ebenfalls betroffen. Fahre der in Neuhaus stationierte Wagen einen Patienten, würden mecklenburgische Kollegen aus Malliß und Lübtheen einspringen – sofern sie nicht anderweitig gefordert seien. Setze die Fähre, deren Personal nachts alarmiert werden müsse, nicht über, muss der Rettungswagen einen langen Weg beispielsweise aus Ellringen nach Neuhaus nehmen, um Patienten etwa nach Lüneburg zu bringen. Nicht gut für Helfer und Patienten.

Teile des Amt Neuhaus mit Neu Bleckede und Neu Wendischthun gehörten zur Stadt Bleckede, die Kameraden, mit denen man bestens zusammenarbeite, müssten selbstredend übersetzen, so werde die Drehleiter aus Bleckede ab und an auch der andreren Seite der Elbe eingesetzt. Fordere man Verstärkung oder Spezialeinheiten aus dem Landkreis oder gar überregionale Einheiten im Katastrophenfall an, hätten die mit den Gegebenheiten zu kämpfen..

„Manchmal muss man Stellung beziehen, auch wenn es Bauchschmerzen macht“, sagt Claudia Harms, denn die Feuerwehr als solche sei eben nicht einer politischen Richtung nahe. Doch wenn es um die Anbindung über die Elbe gehe, wolle man auf die Herausforderungen hinweisen. Carlo Eggeling

Die Bilder zeigen die Brücke bei Dömitz und Sprecherin Claudia Harms.

© Fotos: ca/Feuerwehr


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