Eltern fordern ausreichende Betreuung
von Carlo Eggeling am 25.08.2025Die Transparente mussten am vergangenen Freitag schneller wieder verschwinden, sie gefielen Verantwortlichen in der Schule nicht, weil es Ärger mit der Stadtverwaltung geben könnte: Eltern hatten am Hort der Hermann-Löns-Schule protestiert. Die Banner machten darauf aufmerksam, dass es in der Frühbetreuung an Plätzen mangelt. Eigentlich hatte die Stadt bereits im Februar im Schulausschuss zugesagt, eine gute Lösung zu finden. Eine Vorschulgruppe namens Vielfalter wurde gestrichen, das Hortangebot sollte reduziert werden. Nachdem Mütter und Väter sich an die Politik gewandt hatten, revidierte die Verwaltung Pläne. Die zuständige Fachbereichsleiterin räumte ein, die Kommunikation aus dem Bereich Soziales sei nicht gut gelaufen. Sie sagte zu, alles zu überdenken und sich im Sinne von Kindern und Eltern einzusetzen.
Danach herrschte lange Funkstille, schildern Eltern. Aktuell soll es so sein, dass etwa zehn Plätze für Hort-Kinder fehlen. Die Stadt hatte kürzlich gegenüber LA erklärt, man wollte Angebote von Tagesmüttern prüfen -- wenn nun der Protest am Schulzaun hängt offenbar mit wenig Erfolg. Überdies wollen Eltern erfahren haben, dass ein halbes Dutzend Erzieher gekündigt habe, weil Betreuungszeiten reduziert wurden und die Kollegen Teildienste leisten müssten beziehungsweise in anderen Kitas eingesetzt werden sollen.
Dass die Veränderungen, wie von Betroffenen vermutet, mit Einsparungen im Haushalt zu tun haben dürften, hatte die Verwaltung gegenüber LA zurückgewiesen. Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Da Oberbürgermeisterin und Kämmerer angesichts des desolaten Haushalts einen Einstellungsstopp verhängt haben, dürfte es eine Herausforderung sein, Erzieherstellen zu besetzen. Angeblich, so heißt es von Elternvertretern, prüfe man im Sozialressort eine Ausnahmegenehmigung beim Kämmerer, um die Betreuung zu gewährleisten. Carlo Eggeling
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