Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

"Achtung Enkeltrick!" - Polizei warnt

am 27.01.2015


"Achtung Enkeltrick!" - Polizei warnt

Opfer eines sog. Enkeltricks wurde eine fast 80 Jahre alte
Seniorin bereits in den Morgenstunden des 22.01.15 im Lüneburger
Stadtteil Rotes Feld. Betrüger hatten sich am Telefon aus Verwandte
ausgegeben und gaben an für den Kauf einer Wohnung einen
fünfstelligen Euro-Betrag zu benötigen. Noch am Vormittag erschien
ein Mann an der Tür der Dame, gab sich als Gehilfe des beauftragten
Notars aus und ließ sich mehrere tausend Euro Bargeld übergeben. Der
Mann wird wie folgt beschrieben:

männlich ca. 35 bis 40 Jahre alt ca. 180 bis 190 cm groß kurze
braune Haare normale, schlanke Figur sprach deutsch ohne Akzent
dunkel gekleidet

Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Hinweise nimmt die Polizei
Lüneburg, Tel. 04131-29-2215, entgegen.

Hintergrund:

Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form
des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie
können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre
Lebensersparnisse gebracht werden.

Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen
Formulierungen rufen Betrüger bei meist ältere und allein lebende
Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte
aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein
finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise
ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst
dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte
Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein
Bote angekündigt, der das Geld abholt.

Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er
gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag
abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer
den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben
Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im
fünfstelligen Eurobereich erbeutet.

Schockanrufe

Die Variante der sogenannten Schockanrufe wenden Betrüger vor
allem bei älteren Menschen aus den ehemaligen Sowjetstaaten an. Sie
melden sich, sehr häufig in russischer Sprache, per Telefon bei ihren
Opfern und behaupten, dass ein Enkel oder ein anderer naher
Verwandter in einen Verkehrsunfall oder in ein Strafverfahren
verwickelt sei und sich deshalb in polizeilichem Gewahrsam befinde.
Die Betrüger erklären, dass gegen eine Zahlung von der
Strafverfolgung abgesehen und der Verwandte aus der Haft entlassen
wird. Das Geld werde eine Person im Auftrag des Gerichts oder einer
Behörde in ziviler Kleidung kurzfristig abholen.

Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick:

Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst
mit Namen vorstellt. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald
Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. Vergewissern Sie sich,
ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige
Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen
Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Geben Sie keine Details zu Ihren
familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie
niemals Geld an unbekannte Personen. Informieren Sie sofort die
Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig
vorkommt. Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die
Polizei und erstatten Sie Anzeige.



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