Lüneburg, am Donnerstag den 30.10.2025

Erzieherinnen kritisieren Samtgemeinde Dahlenburg — sie überlegen zu kündigen

von Carlo Eggeling am 26.10.2025


Rund um die Kita Tosterglope gärt es: Ein Teil der Eltern kritisiert die Leitung der „Wurzelzwerge“ und die Samtgemeinde Dahlenburg. Betreuungszeiten würden nicht immer ausreichen oder erfüllt, Bedenken der Mütter und Väter würden nicht gehört oder abgebügelt. Beschwere sich ein Elternteil, müsse der "Wurzelzwerg" das ausbaden. Namentlich möchte daher niemand genannt werden, doch unter Beschwerdeschreiben an die Samtgemeinde, die LA zugespielt wurden, finden sich mehrere Familien. Auf diesen ersten Beitrag von LA meldete sich eine andere Gruppe, ihren Brief haben 17 Eltern unterschrieben, sie weist diese Darstellung zurück und äußert sich zufrieden mit der Führung der Kita. Am Dienstag soll es auf Betreiben der Samtgemeinde einen Informationsabend geben.

Inzwischen besitzen die Vorwürfe eine andere Qualität, denn ehemalige und aktuelle Mitarbeiterinnen der Einrichtung baten LA zum Gespräch. Das hatte es in sich: Binnen eines Jahres hätten vier Kolleginnen gekündigt, da sie mit dem Verhalten der Führung nicht einverstanden seien. Die Samtgemeinde, die mehrfach über die angespannte Lage informiert worden sei, habe nicht angemessen reagiert. So habe es bereits im Dezember 2024 einen Termin mit Samtgemeindebürgermeisterin Uta Kraake und dem Ordnungsamtsleiter als Chef der Kitas gegeben, das letztlich gegenüber der Kita-Leitung keine Konsequenzen gehabt habe. Das sei bis heute so geblieben.

Die Frauen berichten von Hilferufen in Richtung Rathaus, doch die Leitung in der Kita mache weiter wie bisher. Das habe Folgen, es zeige sich in langen Krankheitszeiten, und auch die letzten verbliebenen Erzieherinnen schließen nicht aus zu kündigen – wie der Betrieb der Wurzelzwerge dann weitergehen kann, scheint offen. Denn es bliebe kaum Personal übrig.

Ein weiteres Thema sei gewesen, dass man die Befähigung der Leitung infrage stelle, ihr fehle angeblich die entsprechende Qualifikation als Fachwirtin: "Die Ausbildung hat sie erst in diesem Sommer begonnen." Für neue Kolleginnen habe es keine angemessene Einarbeitung gegeben, kein Personalgespräch. "An meinem ersten Tag wurde ich um 12 Uhr alleingelassen", sagt eine der Frauen. "Es gab kein Feedback, wie geht es dir? Wie können wir uns ergänzen? Solche Gespräche kenne ich aber aus anderen Einrichtungen."

Als irritierend empfinden es die Frauen, dass sich Leitung und Stellvertreterin gemeinsam ins Büro gesetzt hätten, obwohl viel zu tun gewesen sein: "Normalerweise wechselt man sich ab, sodass immer jemand da ist." So gar einen gemeinsamen Urlaub der Führungskräfte soll es gegeben haben. Das finde man "unüblich". Der Vertrag einer Kollegin in der Probezeit sei nicht verlängert worden. Man habe ihr Vorwürfe gemacht, die sie als nicht richtig empfand. Eltern, Kinder und Kolleginnen hätten ihr gute Rückmeldungen gegeben. Als sie die Samtgemeinde um ein Gespräch im Beisein des Personalrates gebeten habe, sei ihr das verwehrt worden. Das bestätigen die anderen Frauen in der Runde.

Eine Nachfrage von LA beim Personalrat dazu bleibt ohne Ergebnis. Man könne sich nicht öffentlich äußern. Weitere Nachfrage: Aus der Politik ist zu hören, dass der Personal- und Betriebsrat mehrmals nicht gehört wurde, was ist dran? "Kein Kommentar."

Die Erzieherinnen schildern, sie hätten sich mit einem Schreiben an den Samtgemeinderat gewandt, da sie sich von der Verwaltung, namentlich von Samtgemeindebürgermeisterin Kraake und dem Ordnungsamtsleiter als Chef der Kitas nicht ausreichend gehört fühlten. Doch die im Rat vertretenden Parteien hätten sich nicht gemeldet.

Ein ganzer Strauß von Vorwürfen. Selbstverständlich hat sich LA an die Samtgemeindeverwaltung gewandt und am Donnerstag um eine Stellungnahme gebeten. Bis Sonntagnachmittag gab es darauf keine Reaktion, obwohl die Mail im Rathaus eingegangen ist. Da zeitlicher Druck herrscht, veröffentlicht LA die Haltung der ehemaligen und aktuellen Mitarbeiterinnen. Sollte die Verwaltung vor dem Treffen am Dienstagabend Stellung nehmen, veröffentlicht die Redaktion die Antworten. Carlo Eggeling

© Fotos: Leser


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