Es ist wieder grün. Vorm Rathaus

von Carlo Eggeling am 14.01.2025

Die Grüne Oase vor dem Luna-Brunnen ist zurück. Eigentlich sollte sie einen anderen Platz finden, hatte es aus dem Rathaus geheißen. LA hatte im vergangenen August darüber berichtet. Weil der Denkmalschutz und der Arbeitskreis Lüneburger Altstadt protestiert hatten, sollten Tische, Bänke und Blumenkästen nach der Saison verschwinden und künftig irgendwo in Richtung Karstadt-Haus einen Platz finden. Auf entsprechende Berichte gab es aus dem Rathaus keinen Widerspruch.

   Nun ist alles anders. Stadtsprecherin Ann-Kristin Jenckel: „Vorweg: Dass die Oase auf dem Markt nach dem Weihnachtsmarkt am bestehenden Standort wieder aufgebaut wird, war immer so geplant und wurde auch nie anders kommuniziert. Richtig ist, dass wir alternative Standorte in Richtung Galeria in Absprache mit den Marktbeschicker:innen geprüft haben. Ein geeigneterer Standort als der jetzige wurde bisher nicht gefunden. Vorerst bleibt die Grüne Oase dort, wo sie jetzt ist.“

Das erstaunt, da Bauausschussvorsitzender Jens-Peter Schultz im vergangenen Sommer gegenüber dem Internetportal LGheute davon sprach, die Oase sei ein Provisorium, sie werde wieder verschwinden. Man wollen in den kommenden Monaten einen Platz nahe Karstadt finden. Zitat Schultz: "Das stimmt, und das ist alles so verhandelt worden, wie es jetzt ist und nun kommen soll, es gab keinen Widerspruch."

ALA-Co-Vorsitzender Reiner Netwall erinnert sich ähnlich: "Es sollte keine Rückkehr der Grünen Oasen auf dem Markt geben, das war ein Provisorium, hieß es." Aus Sicht des Vereins, und so war es im Jahr zuvor auch vom Landesamt für Denkmalpflege eingeschätzt worden, werde die Sichtachse auf Luna-Brunnen, Rathaus und den Markt gestört. Jedes Element einzeln betrachtet gilt bereits als Denkmal. Schon 2023 hatte es Kritik an dem Standort gegeben.

Im Sommer und Herbst war immer wieder zu hören, dass es an einem geeigneten Standort mangle. Das weiß auch Reiner Netwall: Unter die Linden wolle man das Mobiliar nicht stellen, das wäre angesichts der "klebrigen" Sommerzeit der Bäume eher kontraproduktiv: "Da setzt sich keiner hin."

Dass die Sitzgruppe am Brunnen genutzt wird, zeigt sich regelmäßig, besonders mittwochs und samstags -- Gäste nehmen mit Kaffee und Saft Platz. Marktbeschicker finden diese Art von Straßencafé mit ihren Waren daher klasse. Damals machte LA den Vorschlag, Sitzgarnituren an den Markttagen aufzustellen, die dann wieder verschwinden. Umgesetzt wurde die Idee nicht.

Über Alternativen hatte Bauausschussvorsitzender Schultz bereits im vergangenen August mit Stadtbaurätin Heike Gundermann sprechen wollen.

Trotz zweimaliger Nachfrage wollte niemand aus der Spitze der Verwaltung namentlich Stellung und damit Verantwortung für die Aussage übernehmen. Das Zitat möge man der Pressestelle zuschreiben. Carlo Eggeling

© Fotos: ca

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