„Gefahr auf zwei Rädern: Die unsichtbaren Nachtschwärmer“
von Winfried Machel am 22.08.2025Kleine Bühne, große Meinung
Von Winfried Machel
Es ist inzwischen ein tägliches Ritual: Ich gehe mit dem Hund Gassi, und zuverlässig begegnen mir Radfahrer. Dagegen spricht nichts – im Gegenteil, Bewegung tut gut und das Rad ist ein wunderbares Verkehrsmittel. Aber: Gefühlt jedes dritte Rad ist ohne Licht unterwegs. Dazu kommen rote Ampeln, die eher als grobe Empfehlung verstanden werden, und Bürgersteige, die plötzlich als Radwege zweckentfremdet werden. Verkehrsregeln? Gelten offenbar nur für die anderen.
Besonders beliebt ist die unsichtbare Variante: schwarz gekleidet, ohne Beleuchtung, lautlos durch die Nacht. Wer so fährt, sollte besser einen Organspendeausweis bei sich tragen – nicht, weil man das zynisch wünscht, sondern weil die Wahrscheinlichkeit, dass ein Autofahrer einen solchen „unsichtbaren Biker“ übersieht, erschreckend hoch ist. Dasselbe gilt für die wackligen Scooterfahrer, die mit Vorliebe im Blindflug unterwegs sind.
Über die andere Plage – die grell blendenden Scheinwerfer, die einem entgegenleuchten wie ein heranrasendes Fernlicht – habe ich ja bereits geschrieben. Und so bleibt die bittere Erkenntnis: Zwischen völliger Dunkelheit und gleißender Überhellung scheinen manche Radler keine Mitte zu kennen.
Mein Fazit: Wer Teil des Straßenverkehrs ist, trägt Verantwortung – für sich und für andere. Wer sie ignoriert, spielt nicht nur mit dem eigenen Leben, sondern auch mit dem der Mitmenschen.
Frage der Woche an die Stadt Lüneburg:
Welche konkreten Maßnahmen plant die Stadt, um die wachsende Zahl unbeleuchteter Radfahrer und Scooterfahrer im Straßenverkehr einzudämmen – durch Kontrollen, Aufklärung oder bauliche Veränderungen?
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