Lüneburg, am Samstag den 24.05.2025

Gewerkschaft macht Druck

von NGG am 22.09.2024


Das teilt die NGG mit:

Großteil des gastronomischen Angebotes von ECP/Areas geschlossen oder massiv eingeschränkt

Der erste Warnstreik in der Geschichte bei ECP Deutschland / Areas, Gastronomie-Anbieter im Center Parcs in Bispingen verläuft erfolgreich. „Die Gäste im Center Parcs
müssen sich aufgrund des Warnstreiks der Beschäftigten des Gastronomie-Anbieters
geduldig zeigen“, berichtet Jeanine Weigel, Landesbezirkssekretärin der Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten, „das gastronomische Angebot ist stark eingeschränkt.“
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hat die Beschäftigten von ECP Deutschland
GmbH /Areas, dem Gastronomie-Anbieter im Center Parcs in Bispingen, am heutigen Samstag,
den 21. September 2024 von 5.00 Uhr morgens bis 15.00 Uhr zu einem 10-stündigen
Warnstreik aufgerufen, da die bundesweiten Tarifverhandlungen in der Systemgastronomie
aufgrund eines unannehmbaren Angebot des Bundesverbandes der Systemgastronomie (BdS)
ins Stocken geraten sind und die Gewerkschaft deshalb bundesweit zu Warnstreiks und
Aktionen in der Systemgastronomie aufgerufen hat. „Wir sind erfreut, dass die große Mehrheit
der Beschäftigten dem Warnstreikaufruf gefolgt sind. Es verwundert uns aber auch nicht, da
das Angebot der Arbeitgeber (16,3% auf 4 Jahre verteilt, entspricht 1,26 €/Stunde in der
untersten Lohngruppe) eine Frechheit ist und die Beschäftigten wirklich sauer sind angesichts
dieser Respektlosigkeit“, so Weigel. „Die Beschäftigten nehmen ihr demokratisches Recht war.
Wir sind daher verwundert, dass ECP-Beschäftigte im Lauf des Tages eingeschüchtert und
teilweise unter Druck gesetzt worden sind. Sozialpartnerschaftliche Tarifverhandlungen sehen
anders aus“, ergänzt Weigel von der Gewerkschaft, „Wir gehen aber davon aus, dass es keine
negativen Folgen für die Beschäftigten geben wird, die sich am Streik beteiligt haben.“
Der Warnstreik in Bispingen ist der zweite in Norddeutschland im Rahmen der
Tarifverhandlungen mit dem BdS. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
kündigt bundesweit weitere Aktionen und Streiks an, bevor am 4. und 5. November 2024
weiterverhandelt wird. „Die Arbeitgeber haben nun Zeit, ihr Angebot massiv nachzubessern
und ein neues Angebot zu unterbreiten, was den Namen verdient. Von den bisherigen
Niedriglöhnen kann keiner leben, geschweige denn für die Rente vorsorgen. Als NGG sind wir
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Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
bereit, gemeinsam mit dem BdS die Branche zukunftssicher, und das heißt mit armutsfesten
Löhnen, aufzustellen“, so Jeanine Weigel.
Hintergrund:
In der deutschen Systemgastronomie, zu der unter anderem McDonalds, Burger King, Nordsee, ECP
Deutschland/Areas (Gastronomie u.a. in den Center Parcs Deutschland), Starbucks, KFC und weitere
gehören, arbeiten rund 120.000 Menschen. Am 12. und 13. September 2024 ist die zweite
Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag für die Branche ergebnislos zu Ende gegangen. Die
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten fordert unter anderem einen Einstiegslohn von 15 Euro
Stunde in der Tarifgruppe 1, 500 Euro mehr für alle Beschäftigten ab Tarifgruppe 2 und eine
Einmalzahlung von 500 Euro für NGG-Mitglieder bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten.
Zudem soll die Ausbildungsvergütung auf 1.150 € im ersten Ausbildungsjahr, 1.250 € im zweiten
Ausbildungsjahr und 1.350 € im dritten Ausbildungsjahr steigen sowie eine Abstandsklausel zum
Mindestlohn vereinbart werden.

© Fotos: NGG


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