Lüneburg, am Freitag den 19.04.2024

Ein symbolischer Akt

von Christiane Bleumer am 13.07.2015


Dr. Becki Cohn-Vargas, Nachfahrin der Heinemann-Familie aus Kalifornien, und Dr. Rolf Johannes, Vorstandsvorsitzender des Museumsvereins für das Fürstentum Lüneburg bei der symbolischen Übergabe der Objekte.

"Wir wünschen uns mehr Tage wie diesen in deutschen Museen", hob Dr. Uwe Hartmann vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste das besondere Engagament des Museum Lüneburg hervor, das im Rahmen der Provenienzforschung gezielt nach NS-Raubkunst in seinen Sammlungen sucht. Dabei hat sich die Historikerin Anneke de Rudder vor allem auf Objekte aus der Familie Heinemann konzentriert, die in einem problematischen Kauf 1940 vom Museum erworben wurden.

In einem symbolischen Akt wurden die Gegenständ nun am gestrigen Samstag (11. Juli) den Nachfahren der Familie Heinemann zurückgegeben. Auch wenn damit geschehenes Unrecht nicht wieder rückgängig gemacht werden könne, so sei es doch ein Weg, gemeinsam in die Zukunft zu schauen, so Bundestagsmitglied Hiltrud Lotze am Samstag. Als Geste der Versöhnung fassten die Erben den Entschluss, die vor 75 Jahren angeeigneten Objekte, unter anderem Fensterbilder aus dem 16. Jahrhundert sowie historische Urkunden und Münzen, dem Museum als Leihgabe zur Verfügung zu stellen.

Marcus Heinemann (1819 bis 1908) war ein jüdischer Kaufmann und Bankier in Lüneburg, der sich durch sein starkes soziales und mäzenatisches Engagement auszeichnete. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Museumsvereins für das Fürstentum Lüneburg und war Zeit seines Lebens ein Freund und Förderer des Museums.

Rund 40 Nachfahren der Familien Marcus Heinemanns und seines Bruders Salomon waren am Wochenende aus Großbritannien, Frankreich, Israel, Holland, Guatemala und aus Deutschland in die Hansestadt Lüneburg gekommen, um eine gemeinsame Reise in die lange Familiengeschichte zu machen.

Für morgen sind zu noch einige Besuche in Lüneburger Schulen geplant, um in Vorträgen, Workshops und Gesprächen dieses schwierige Thema auch mit kommenden Generationen aufzuarbeiten.

© Fotos: Bleumer


Kommentare Kommentare

Kommentar von Helga Schuessler nee Lindenberg
am 13.07.2015 um 22:08:34 Uhr
wie uns immer gelehrt wurde: Lerne aus den Fehlern der anderen auf das du sie nicht zu machen brauchst


Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook