Lüneburg, am Freitag den 19.12.2025

Hoffnung auf Geld für Belegschaft

von Carlo Eggeling am 18.12.2025


Es könnte eine gute Nachricht für die Belegschaft des Anfang des Jahres insolvent gegangenen Lüneburger Eisenwerks sein: Das Betriebsgelände an der Gebrüder-Heyn-Straße im Industriegebiet Hafen ist verkauft. Das bestätigen sowohl das Büro des Bremer Insovenzverwalters WillmerKöster als auch ein Lüneburger Unternehmer, der die Liegenschaft erworben hat. Aus Bremen heißt es, "dass eine Vereinbarung zum Erwerb der Immobilie geschlossen und durch die Gläubigerversammlung genehmigt wurde". Was aus dem Gelände wird, ist noch unklar. Dem Vernehmen nach soll das Areal kaum von Schadstoffen belastet sein.

Wie berichtet, segelte der Betrieb nach Einschätzung von Fachleuten vor allem aufgrund von Managementfehlern und mangelnden Investitionen in die Pleite. Mehr als 100 Kollegen verloren ihren Job. Für sie könnte der Verkauf der Immobilie Vorteile bringen. Denn der Erlös dürfte in die Insolvenzmasse fließen. Aus der werden offene Forderungen bedient. In der Folge könnte also Geld in den von Betriebsrat und IG-Metall ausgehandelten Sozialplan fließen. Verwalter Dr. Malte Köster hatte im Februar gesagt dass er sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben für die finanziellen Forderungen der Beschäftigten einsetze. Dabei gehe es beispielsweise um Überstunden und Urlaubsansprüche, aber auch um Abfindungen.

Der Bevollmächtigte der Gewerkscshaft, Lennard Aldag, freut sich über die "positive Nachricht" und sagt: "Ich hoffe, dass sich für die Mitarbeiter auswirkt." Zu Details könne er nichts sagen, dafür müsse er zunächst mit dem Insolvenzverwalter sprechen. Stünden die Modalitäten fest, werde er die Kollegen informieren.

Das Eisenwerk war bereits zum dritten Mal binnen weniger Jahre pleite gegangen. Mit dem Aus geht eine lange Wirtschaftsgeschichte in Lüneburg zu Ende. Die Tradition begründeten der Lüneburger Unternehmer August Wellenkamp und der aus Osnabrück stammende Gießereifachmann Julius Meese 1843 Vor dem Bardowicker Tore, Mitte der 1970er Jahre zog der Betrieb in den Hafen um. Der Straßenzug Am alten Eisenwerk erinnert an den alten Standort. Eine Erinnerung bleibt: Das Geländer der Brücke über die Ilmenau am Altenbrücker Tor stammt aus dem Eisenwerk. Carlo Eggeling

Betriebsratsvorsitzender Wieland Weiss, Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster und IG-Metall-Bevollmächtigter Lennard Aldag (vordere Reihe) und Kollegen stehen vorm Eisenwerk. Es ist nicht gelungen, den Betrieb zu retten. Foto: ca

© Fotos: ca


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