Immer richtig gedenken
von Carlo Eggeling am 24.03.2023Aufgespießt
Im Dunkeln
Das Gute liegt auf Wiedervorlage. Nicht nur Weihnachten Ostern und Pfingsten, auch das Gedenken an den Wert der Arbeit, den Tag des Bieres, des Wassers und der Mülltrennung stehen im Kalender. Klar, so etwas speichert ein Pressesprecher ab, damit er's nicht vergisst. Denn stellen Sie sich vor, ein Gedenktag mit historischer Bedeutung geht perdu -- Aufschrei aller Nachdenklichen, Leserbriefe und Kommentare von allen, die immer das große Ganze im Blick haben.
Gedenken als solches unterliegt selbstverständlich dem Zeitgeist. Klima und Natur dürfen nicht fehlen. Manche kleben regelrecht an diesem Thema. Morgen, am 25. März, gehen -- eigentlich -- wegen unseres Planeten zur Earth Hour in uns. Dahinter steht die Naturschutzvereinigung „World Wide Fund for Nature”, kurz WWF. Das Prinzip: Einmal im Jahr schalten Städte und Gemeinden sowie Unternehmen, Privatpersonen und Initiativen für 60 Minuten das Licht aus, bekannte Gebäude und Sehenswürdigkeiten bleiben dann unbeleuchtet. Mit dieser Aktion wird der Klima- und Umweltschutz in den Mittelpunkt gerückt. Honorige Sache.
Lüneburg macht seit Jahren mit, wie könnte es anders sein? Pflichtschuldigt kündigt die Verwaltung an, dass Gebäude eine Stunde im Dunkeln liegen sollen. Kein Scheinwerfer. Aber bei so viel Gedenken, Märschen für dies und das, Licht an und aus für die Ukraine kann man schon mal durcheinanderkommen. Es kam die nächste Pressemitteilung: Man spare ja schon seit langem Strom, daher dämmerten Rat- und Heine-Haus schon seit langem vor sich hin. Also in diesem Jahr könne, brauche man an der Earth Hour nicht teilnehmen. Man muss es anders sehen: Das sorgenvolle Lüneburg hat den Planeten immer im Blick, auch kleine Geister können ganz groß denken. Wenn das Licht ausgeht. carlo
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