Industrielle Stärke bewahren – MIT Lüneburg fordert strategische Standortoffensive
von MIT Mittelstands- und Wirtschaftsunion Lüneburg am 31.07.2025Lüneburg, 30. Juli 2025 – Die angekündigte Schließung des Jungheinrich-Werks im
Lüneburger Hafen bis Ende 2027 ist ein dramatischer Einschnitt für die wirtschaftliche Landschaft der Region. Auch wenn das Unternehmen ausdrücklich betont, dass die
Entscheidung nicht auf konkrete Standortnachteile in Lüneburg zurückzuführen ist, bleibt
der bevorstehende Verlust von bis zu 380 Arbeitsplätzen ein schwerer Schlag für viele Familien – und ein Weckruf für die regionale Standortpolitik.
„Wenn selbst wirtschaftlich erfolgreiche und traditionsreiche Unternehmen wie Jungheinrich
ihre Produktionsstandorte in Niedersachsen aufgeben, obwohl keine unmittelbaren Defizite
am Standort Lüneburg bestehen, müssen wir uns fragen: Was fehlt, damit Unternehmen bleiben oder neu zu uns kommen?“ erklärt Patrick Pietruck, Vorsitzender der MIT Lüneburg.
Ein Standort mit Potenzial, aber ohne wirtschaftspolitisches Profil
Für die MIT Lüneburg ist klar: Der Rückzug von Jungheinrich ist kein singuläres Ereignis, sondern Teil einer besorgniserregenden Tendenz. Bereits zuvor haben Unternehmen wie
Yanfeng, Panasonic oder die Lüneburger Gießerei ihre Aktivitäten in der Region deutlich
zurückgefahren oder ganz eingestellt.
„Es reicht nicht, nur auf die globale Lage oder die wirtschaftliche Gesamtsituation zu verweisen“, betont Pietruck. „Wir müssen die Standortpolitik vor Ort grundlegend
hinterfragen und endlich aktiv gestalten.“
MIT Lüneburg fordert entschlossene Standortstrategie
Die MIT schlägt daher eine wirtschaftspolitische Initiative in mehreren Schritten vor:
• Einberufung eines „Runden Tisches Wirtschaft“ durch Stadt und Landkreis, um Ursachen zu analysieren und Lösungen zu entwickeln
• Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung mit dem Fokus auf aktive Akquise von
Industrie- und Technologieunternehmen
• Schaffung sofort nutzbarer Gewerbeflächen im Bilmer Berg II
• Ausbau des Standortmarketings über die Tourismuswerbung hinaus – Lüneburg muss auch als Wirtschaftsregion sichtbar werden
• Abbau bürokratischer Hürden, z.B. priorisierte Baugenehmigungen von
Gewerbeimmobilien und Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen
Dabei unterstützt die MIT die jüngste Aussage der CDU-Landtagsabgeordneten Anna
Bauseneick: „Industrielle Wertschöpfung muss in Niedersachsen bleiben.“ Der Landespolitik komme eine Schlüsselrolle zu, wirtschaftspolitische Stabilität und Standorttreue zu fördern.
„Industrielle Kompetenz braucht Verlässlichkeit“
„Es geht um mehr als wirtschaftliche Zahlen“, so Patrick Pietruck. „Es geht um Menschen, ihre Arbeit, ihre Familien und die Zukunft unserer Region. Wir müssen jetzt die richtigen
Weichen stellen, damit Lüneburg nicht zum wirtschaftspolitischen Abstellgleis wird.
Niedersachsen braucht eine neue Standortoffensive – und Lüneburg muss vorne mit dabei sein.“
Kommentare
am 01.08.2025 um 11:15:01 Uhr
Da ist es egal, dass der Standort Lüneburg positive Zahlen schreibt und positive Aussichten hätte, solange wir unter 10% Ebit-Rendite liegen. Die teueren deutschen Arbeitsplätze sollen stark reduziert werden. Neue Stellen werden fast ausschließlich noch im Ausland aufgebaut und alte Stellen dahin verlagert. Arbeitsplätze von ausscheidenden Mitarbeitern (freiwillig, oder gedrängt) werden in Deutschland nicht mehr ersetzt. Aussagen von Jungheinrich:" Wir sind ein Familienunternehmen; werteorientiertes Handeln ist Teil unserer Unternehmenskultur. Unternehmenskultur … Unsere Mitarbeitenden bilden die Basis unseres Erfolges. " oder: "... Macher-Kultur mit Tradition
Jungheinrich ist ein traditionsbewusstes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Hamburg. …Und jede Menge Zusammenhalt im Team. Mit dieser Sicherheit im Rücken können wir langfristig handeln und immer wieder neue Herausforderungen angehen." Wir setzen uns ein
…füreinander, für unsere Kunden sowie für unsere Umwelt, indem wir Vertrauen aufbauen und uns gegenseitig mit Respekt behandeln." Danke Jungheinrich!