Lüneburg, am Sonntag den 11.05.2025

„Innenstadt im Wandel“

von Hansestadt Lüneburg am 10.05.2025


„Innenstadt im Wandel“: 4. Lüneburger Stadtkonferenz und erfolgreiche erste Stadtmesse liefern wertvolle Impulse

 

HANSESTADT LÜNEBURG. – Die Entwicklung der Lüneburger Innenstadt war das zentrale Thema der 4. Lüneburger Stadtkonferenz. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch hatte zum Thema „Innenstadt im Wandel“ ins Zentralgebäude der Leuphana Universität eingeladen. Erstmals wurde die Konferenz von einer öffentlichen Stadtmesse begleitet. Wer es nicht zur Veranstaltung geschafft hat, konnte das öffentliche Programm per Live-Stream verfolgen.

 

„Es ist unsere Aufgabe, ein positives Bild unserer Stadt in die Welt zu tragen“, betonte Claudia Kalisch zur Begrüßung. Die Oberbürgermeisterin warnte davor, sich beispielsweise nur auf den Leerstand in der Innenstadt zu konzentrieren und daraus den Schluss zu ziehen, es sei alles schlecht. „Die Lüneburger Innenstadt schafft sich nicht ab!“ Gleichwohl sei das Thema Leerstand ernst zu nehmen. Ans Publikum gerichtet sagte Kalisch: „Die Antworten kann aber die Stadtverwaltung nicht allein geben. Daher freue ich mich, dass Sie alle heute gekommen sind. Lassen Sie uns gemeinsam diesen und weiteren Fragen nachgehen.“

 

Claudia Kalisch machte Mut: „Die Stadtverwaltung hat bereits viele Projekte wie Sitzgelegenheiten, grüne Oasen, das ‚StadtWC‘, Stillmöglichkeiten in der Stadt oder die Umgestaltung des Glockenhofs umgesetzt. Die Zahlen von Passanten, Tagestouristen und Übernachtungsgästen steigen. Die Stadt ist voll – Lüneburg ist beliebt wie nie!“

 

„Seien Sie stolz auf Ihre Stadt!“ (Boris Hedde)

 

Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung in Köln (IFH), unterstrich in seinem Impulsvortrag dieses Mutmachen. 69.000 Personen in 107 Städten – darunter auch Lüneburg – hat das IFH für Europas größte Passantenbefragung „Vitale Innenstädte 2024“ interviewt. „Ihre Innenstadt hat eine tolle Ausgangssituation und super Noten bekommen. Seien Sie stolz auf Ihre Stadt!“

 

Hedde erläuterte anhand der IFH-Studie, dass Innenstadtbesuche attraktiver gestaltet werden müssten, um Menschen zu begeistern. „Vor allem die Aufenthaltsqualität, der Erlebniswert und Gebäude bzw. Fassaden gehören zu den Erfolgstreibern“, sagte er. „Parkmöglichkeiten spielen dagegen als Erfolgsfaktor keine Rolle.“ Für Lüneburg habe die Befragung ergeben: Besonders die weitere Verbesserung des öffentlichen Toilettenangebots, die weitere Umgestaltung zu einer grünen Innenstadt und Maßnahmen gegen Leerstand werden von Besucher:innen gewünscht.

 

Und noch etwas sollte Lüneburg laut Boris Hedde Mut machen: „Mehr als die Hälfte der Städte hat mehr Kritiker als Fans. In Lüneburg aber gibt es statistisch 48 Prozent Fans und nur 12 Prozent Kritiker.“ Heddes Appell: „Beschäftigen Sie sich lieber mit den Fans als mit den Kritikern und gewinnen Sie sie als Botschafter. Jede zweite Person, die vorbeikommt, ist ein Fan Ihrer Innenstadt.“

 

Einen Einblick, in welchen Bereichen die Stadtverwaltung in der Innenstadt bereits aktiv ist, lieferte die Stadtmesse. Stadtmarketing, Innenstadtmanagement, Stadtjugendpflege, Klima, Sicherheit und viele weitere Themen wurden präsentiert. Es entstand ein reger Austausch und viele Besucher:innen zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Innenstadt-Projekte, die Stadtverwaltung und Marketing vorstellten.

 

Polizei lobt Zusammenarbeit mit der Hansestadt

 

Da das Thema Sicherheit auch eine Rolle für den Besuch der Innenstadt und von Veranstaltungen spielt, sprach Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch auf der Bühne darüber mit Stefanie Lerche, Leitende Polizeidirektorin der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen. „Eine konkrete Gefährdungslage für Lüneburg gibt es nicht“, beruhigte die Leitende Polizeidirektorin. Es gebe keine sogenannten „Gefährder“ in Lüneburg und auch bei Versammlungen sei es nie zu größeren Auseinandersetzungen gekommen. Jede Veranstaltung werde im Vorfeld durch den Staatsschutz auf eine mögliche Gefährdung hin bewertet. „Auf die Bewertung stellen wir dann unsere polizeilichen Maßnahmen ein“, sagte Lerche Um das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei weiter zu stärken setze die Polizei auch auf Präsenz.

 

Stefanie Lerche lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Hansestadt, besonders mit dem Ordnungsdienst und dem aufsuchenden Sozialdienst. Auch im Hinblick auf die Alkohol- und Drogenszene stehen Stadtverwaltung und Polizei im regelmäßigen Austausch. Ein neuer Termin für den gemeinsamen Runden Tisch ist gerade erst wieder vereinbart worden. 

 

In vier Workshops haben sich die Teilnehmenden mit den Themen „Städtisches Innenstadtmanagement – Chancen und Wege in die Zukunft“, „Kulturraum Innenstadt: Chancen gestalten, Grenzen respektieren“, „Touristischer Stadtraum trifft Lebensraum: Strategien für zielgruppengerechtes Destinationsmanagement“ und „Klimaanpassung in der Innenstadt“ beschäftigt. Ergebnisse sind unter anderem:

 

Städtisches Innenstadtmanagement: Leerstand und Grünflächen sind zentrale Themen. Ideen dazu: ein immobilienwirtschaftlicher Dialog, den Abbau von Finanzierungsbarrieren zu prüfen und die Barrierefreiheit zu den Gewerbeimmobilien in der Innenstadt anzustreben.

 

Kulturraum Innenstadt: Ein Kulturstammtisch könnte die notwendige Vernetzung fördern. Neue Bevölkerungsgruppen könnten durch niedrigschwellige Angebote, konsumfreie und kostenfreie Orte angesprochen werden.

 

Touristischer Stadtraum trifft Lebensraum: Tourismus bringt Wirtschaftskraft und Lebensqualität auch für die Bewohner:innen der Stadt. Durch die Kapazitäten des Lebensraums entsteht aber auch Konfliktpotenzial. Dennoch sollte der gemeinsame Lebensraum weiterentwickelt werden. Bewohner:innen und Gäste haben mit Bedürfnissen und Nutzerverhalten eine große Schnittmenge.

 

Klimaanpassung in der Innenstadt: Wunsch nach Entsiegelung und Begrünung von öffentlichen Plätzen, aber auch privaten Dächern, Fassaden oder Balkonen. Mit Blick auf die heißen Sommer können „kühle Orte“, noch mehr Trinkwasserspender und mehr Bäume helfen.

 

Nach einer Auswertung werden die vollständigen Ergebnisse in einer Mindmap online auf www.hansestadt-lueneburg.de/stadtkonferenz zur Verfügung gestellt. Dort wird auch der Link zum Stream der Stadtkonferenz angeboten. Außerdem widmet der Dialograum der Hansestadt (Grapengießerstraße 47) den Monat Juni dem Thema Innenstadt. Auch dort werden die Ergebnisse der Stadtkonferenz „Innenstadt im Wandel“ entsprechend präsentiert.

 

 

Fotos: Hansestadt Lüneburg
BU StadtKon Messe: Die erste Stadtmesse bot zahlreiche Informationen und Raum für einen regen Austausch.
BU Kalisch Lerche Hedde: Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (l.) mit der Leitenden Polizeidirektorin Stefanie Lerche und IFH-Geschäftsführer Boris Hedde.

BU StadtKon Hedde: IFH-Geschäftsführer Boris Hedde stellte Ergebnisse der Studie „Vitale Innenstädte 2024“ vor.

BU StadtKon Vortrag Hedde: IFH-Geschäftsführer Boris Hedde stellte Ergebnisse der Studie „Vitale Innenstädte 2024“ vor.

BU StadtKon Lerche Kalisch: Im Rahmen der 4. Lüneburger Stadtkonferenz sprachen Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (r.) und die Leitende Polizeidirektorin Stefanie Lerche über das Thema Sicherheit.

BU StadtKon Kalisch: Lüneburgs Oberbürgermeister lud am 10. Mai 2025 zur 4. Lüneburger Stadtkonferenz mit dem Titel „Innenstadt im Wandel“ ein.

© Fotos: Hansestadt Lüneburg


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